Ermittlungen nach Einbruch in Wachtberg Diebesbande soll Sättel für 100.000 Euro gestohlen haben

BONN · Weil sie Sättel und Reitzubehör im Wert von mindestens 100.000 Euro gestohlen haben sollen, ist Haftbefehl gegen den Anführer einer Diebesbande und seine vier Komplizen erlassen worden. Hinweise ergaben sich nach einem Einbruch in Wachtberg.

 Die Reitsättel ließen die Diebe an einem Tatort zurück.

Die Reitsättel ließen die Diebe an einem Tatort zurück.

Foto: Polizei Bonn

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Bonn am Mittwoch mitteilten, sollen die Tatverdächtigen seit Mai 2014 nachts in Reitställe bei Bonn, Aachen, Goch und Weeze (beides Kreis Kleve) sowie in Riede (Niedersachsen) eingebrochen sein. Dort knackten sie Sattelkammern und Spinde.

Von den Dieben fehlte zunächst jede Spur. Dies änderte sich am 23. Januar 2015 nach einem Einbruch in Wachtberg-Holzem. Die Täter ließen ihr Tatfahrzeug dort zurück, weil es sich festgefahren hatte. Mit einem anderen Fahrzeug konnten sie jedoch unbemerkt 15 Reitsättel mit einem Wert von 20.000 Euro abtransportieren. Der zurückgelassene Wagen lieferte die konkrete Spur zu den Verdächtigen, wie die Polizei mitteilte.

Das Auto, was die Polizei in Wachtberg fand, wurde kurz vor der Tat von einem 23-Jährigen in Polen angemietet. Einen weiteren Hinweis ergab sich für die Polizei bei einer in der Nacht zum 20. Januar durchgeführten Polizeikontrolle. In Wachtberg-Berkum wurde ein verdächtiges Auto kontrolliert. "Unter den drei Fahrzeuginsassen befand sich auch der 23-Jährige, der einen Tag später den Mietwagen in Polen angemietet haben soll", erklärt die Polizei.

41-Jähriger soll Chef der Bande sein

Die Ermittlungen führten schließlich zu einer Gruppe von fünf Männern im Alter von 23 bis 41 Jahren. Im Zuge der verdeckt geführten Ermittlungen kristallisierte sich ein 41-Jähriger als Bandenchef heraus. Er soll bei der Auswahl der Beute die entscheidende Rolle gespielt haben. Der 23-Jährige unterstütze ihn vermutlich entscheidend bei dem Vorgehen. Er soll neben der Anmietung von Leihwagen auch mehrere Einbruchsdiebstähle begangen haben.

Hauptkommissar Thiel beschreibt das Vorgehen der Bande als "äußerst konspirativ und professionell: Die Verdächtigen reisten mit Leihwagen nachmittags in die Bundesrepublik ein, fuhren zu den vermutlich ausgekundschafteten Tatorten, begingen die Diebstähle und fuhren anschließend wieder direkt nach Polen".

Keiner von ihnen habe einen festen Wohnsitz in Deutschland. Ein Richter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bonn Haftbefehl gegen den 41- und den 23-Jährigen sowie gegen zwei weitere Komplizen wegen Bandendiebstahls. Einer der Tatverdächtigen wurde bereits Ende August nach einem erneuten Einbruch in der Nähe von Frankfurt/Oder festgenommen. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungen der Polizei zu den aktuellen Aufenthaltsorten der anderen Bandenmitglieder, ihren einzelnen Tatbeiträgen sowie dem Verbleib der Beute dauern an.

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