Historie der stärksten Beben Diese Erdbeben erschütterten Bonn und die Region

Bonn · Regelmäßig versetzen Erdbeben das Leben in Ausnahmezustand – vor allem in der Pazifikregion mit verheerenden Folgen. Auch im Rheinland gab es in der Vergangenheit starke Beben. Ein Überblick.

 Ein schweres Erdbeben erschütterte im Jahr 1992 das Rheinland.

Ein schweres Erdbeben erschütterte im Jahr 1992 das Rheinland.

Foto: dpa

Die Kölner Bucht zählt zur rheinischen Erdbebenzone. Laut Erdbebenstation Bensberg kommt es regelmäßig zu Erdstößen in der rheinischen Region. Entlang des Rheins befindet sich demnach eine Schwächezone, die sich in der Region der Niederrheinischen Bucht weiter ausbreitet.

Am häufigsten treten Erdbeben durch Verschiebungen zwischen zwei Kontinentalplatten auf. Der für die Rheinische Bucht nächste Punkt liegt südlich von Italien, wo die afrikanische und die eurasische Platte aufeinandertreffen. Der Druck einer solchen Verschiebung wird weitergeleitet und in die Schwächezonen – wie auch entlang des Rheins – entladen. Beim Geologischen Dienst NRW können die Erdbeben in der Niederrheinischen Bucht seit 1980 in einer Karte betrachtet werden.

Wir geben einen Überblick über die größten Erdbeben, die in der Vergangenheit Bonn und die Region erschüttert haben:

Die stärksten Erdbeben in Bonn und der Region

13. April 1992

In jüngster Vergangenheit schrieb das Erdbeben in den frühen Morgenstunden des 13. April 1992 Geschichte. Mit Magnitude 5,9 zählt es zu den stärksten Erdbeben in Deutschland. Das Epizentrum wurde in der niederländischen Stadt Roermond, nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, geortet. Tausende Gebäude wurden beschädigt, teilweise schwer. Die Schäden waren enorm. Dutzende Menschen wurden durch herabstürzende Trümmer verletzt. In Bonn starb eine 79-jährige alleinlebende Frau vor Aufregung an einer Herzattacke. Nachbeben folgten über viele Monate, selbst bis London und Norditalien waren die Erdstöße zu verspüren.

22. Juli 2002

Am Morgen des 22. Juli 2002 um 7.41 Uhr erschütterte ein Beben das Rheinland. Es war auch noch in Teilen des Ruhrgebietes spürbar. Das Epizentrum lag 14,4 Kilometer tief unter der Erde zwischen Alsdorf und Übach-Palenberg. Eine Stärke von 5,0 wurde gemessen. Menschen wurden nicht verletzt, jedoch gab es einige Sachschäden an Gebäuden.

3. August 2007

Am frühen Morgen wurden Menschen am 3. August 2007 teilweise aus dem Schlaf gerissen: Grund war ein Erdbeben der Stärke 3,9 mit dem Epizentrum in Plaidt. Die Stöße wurden deutlich bis nach Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis gespürt.

1950 und 1951

Zwei Jahre in Folge erschütterten Erdbeben in Euskirchen ganz Westdeutschland. Zunächst wurden im Jahr 1950 mehrere Beben bis zur Stärke 4,7 gemessen, deren Erschütterungen im gesamten Westen des Landes zu spüren waren. Sachschäden wurden aus Euskirchen, Mechernich und Krefeld vermeldet, verletzt wurde niemand.

Ein Jahr später, 1951, bebte die Erde in derselben Region erneut – und war diesmal bis in den Osten Deutschlands zu spüren. Es entstanden erhebliche Schäden durch das Erdbeben der Stärke 5,1. Mehrere Gebäude stürzten teilweise ein, Mauern und Schornsteine brachen zusammen und viele Häuser wiesen Risse im Gemäuer auf. Mehrere Personen wurde verletzt.

Düren 1756

Das in der Geschichte Deutschlands bisher stärkste und verheerendste Erdbeben ereignete sich im Jahr 1756 bei Düren, am Rande der Eifel. Am 18. Februar 1756 erschütterte dort ein Beben der Stärke 6,4 die Erde. Vier Menschen starben. Es kam zu erheblichen Sachschäden, Hunderte von Schornsteinen stürzten ein.

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