Festival in Bonn Diese Veranstaltungen sind auf dem Opernrasen geplant

Bonn · Noch bis zum 12. September erwartet Besucher im Rahmen des "OpernRasen 2021"-Festivals ein vielfältiges und kostenloses Kultur- und Sportprogramm vor der Bonner Oper.

 Sanfte Übungen sind beim Pilatestraining vor der Oper zu sehen.

Sanfte Übungen sind beim Pilatestraining vor der Oper zu sehen.

Foto: Meike Böschemeyer

Zwischen der Kennedybrücke und der Bonner Oper liegt eine kleine, eher unscheinbare Grünfläche. Auf dieser befindet sich die im Jahr 1993 aufgestellte Ikarus-Skulptur und sonst nicht allzu viel. Aber während der unbedarfte Passant in dem weitgehend ungenutzten Areal nur ein Stück Wiese erkennt, sah die Bonner Sport- und Kulturdezernentin Birgit Schneider-Bönninger hier bereits im vergangenen Jahr „einen Möglichkeitsraum, den es zu erobern gilt“. Unter dem Motto „Alice im Wunderland“ wurde 2020 der „OpernRasenLight“ als urbanes Sommerfestival am Rhein ins Leben gerufen, inklusive kostenlosem Kultur- sowie Sportprogramm. Das Konzept war offenbar erfolgreich und wird dieses Jahr wiederholt – zwar ohne das „Light“ im Namen, aber unter konsequenter Fortführung des letztjährigen Mottos. Getreu der Fortsetzung von Lewis Carrolls berühmten Kinderbuch lautet die Losung nun „Alice hinter den Spiegeln“.

So werden seit zwei Wochen unter anderem verschiedene Trainingsprogramme und Tanzworkshops auf dem Rasen angeboten, passend dekoriert mit einem großen Spiegelrahmen am Zugang. Die erste kulturelle Veranstaltung wird die Austellung "Gegen die Drachen unserer Zeit" am 21. August sein, ein Kooperationsprojekt des NS-Dokumentationszentrums Bonn und der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg. Vergangenen Mittwochabend leitete allerdings zunächst die ausgebildete Tänzerin und Fitnesstrainerin Undine Meza-Coronado dort ihre zweite Pilatesstunde. 60 Minuten lang ließ sie bei sonnigem Wetter ihre Teilnehmerinnen sich im Schatten der Oper strecken, dehnen und entspannen. „Ich denke, das Programm wird gut aufgenommen. Es sind heute schon mehr Leute dabei als beim ersten Mal“, so die Pilatestrainerin. Auch Schneider-Bönninger ließ es sich nicht nehmen, dem Ganzkörper-Bodentraining beizuwohnen. „Durch das Projekt wollen wir die Oper wieder mehr in das Bewusstsein der Bonner Bürger und Bürgerinnen sowie der Stadtgesellschaft insgesamt bringen“, erklärte sie das Projekt. Gut gelaunt, mit Borussia-Dortmund-Kappe und Trainingsmatte ausgestattet, folgte sie sodann gemeinsam mit den anderen Teilnehmern der Aufforderung Meza-Coronados, doch bitte etwas näher zu kommen. Der Motivation der Anwesenden konnte anschließend nicht einmal der drückende Lärm des Bonner Feierabendverkehrs zwischen Bertha-von-Suttner-Platz und Kennedy-Brücke etwas anhaben.

Währenddessen machten die Bonner Oper-Mitarbeiterin Vanessa Schmolke und eine Kollegin im näheren Umfeld Werbung für die kommenden Veranstaltungen im Rahmen von „OpernRasen 2021“. „Wegen der Flutkatastrophe waren die Kanäle der Stadt für solche Geschichten bisher dicht“, erklärte Schmolke. „Aber wir möchten die Leute natürlich darauf aufmerksam machen. Wir haben beim OpernRasen noch viel vor, im sportlichen sowie im kulturellen Bereich“. Dezernentin Schneider-Bönninger wiederum weiß um die integrative Kraft beider Domänen und verwehrte sich mit Blick und Freude auf die anstehenden Veranstaltungen einer Abgrenzung. „Sport ist für mich Kultur“, stellte sie fest und richtete sich dabei ihre BVB-Mütze.

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