Digitalisierung in der Bildung Bonn verteilt 8000 iPads an Schulen

Bonn · Die Stadt verteilt 8000 iPads an die Bonner Schulen. Oberbürgermeisterin Katja Dörner sprach in der Siebengebirgsschule von einem „Meilenstein für die Digitalisierung der Stadt“.

 Bei der Vorstellung der iPad-Koffer: Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Schulamtsleiter Hubert Zelmanski und Schulleiter Achim Bäumer (v.l.).

Bei der Vorstellung der iPad-Koffer: Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Schulamtsleiter Hubert Zelmanski und Schulleiter Achim Bäumer (v.l.).

Foto: Marco Rauch

Am 1. September hatte der Rat der Stadt per Dringlichkeitsentscheidung beschlossen, die Schulen mit Tablets auszustatten, nun wird daraus Realität. In der Siebengebirgsschule in Bad Godesberg stellten Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Schulamtsleiter Hubert Zelmanski sowie Schulleiter Achim Bäumer einen der 500 iPad-Koffer vor, in welchen die Tablets geliefert werden.

„Diese Koffer sind Schatzkisten“, findet Schulleiter Bäumer, wohl auch weil diese einen direkten W-Lan Anschluss beinhalten. Realisiert wurde das etwa 4,6 Millionen Euro teure Projekt mit Hilfe des Corona-Förderprogramms von Bund und Land sowie dem Förderprogramm „Gute Schule“. Weitere 1,2 Millionen werden in Wartung und technischen Support investiert. Auf diese Weise habe man, besonders jetzt während der Corona-Krise, „Unterricht in digitaler Form möglich gemacht“, verkündet Bürgermeisterin Dörner. Dadurch werde besonders den Kindern ohne digitale Ausstattung „die Teilhabe ermöglicht“, sie „dürfen durch das Lernen auf Distanz nicht abgehängt werden“, betont Dörner.

Schulamtsleiter Zelmanski empfindet nach Absprache mit zahlreichen Schulleitern und Experten sowie den Proben der iPads im Herbst 2019 die Tablet-Ausgabe als „den bestmöglichen Weg“.

Wie die iPads verteilt werden

Doch wie verläuft die Verteilung der iPads an die etwa 42.000 Schüler aus 89 Schulen? „Alle Grundschulen erhalten einen Koffer, die weiterführenden Schulen bekommen einen Koffer pro 100 Schülern“, erklärt Zelmanski. Entscheidend sei bei der Verteilung aber auch ein sogenannter Sozialindikator: Schulen mit höherer Bedürftigkeit wie beispielsweise Förderschulen oder Gesamtschulen könnten dadurch mehr iPads bekommen. Den Einsatz der Geräte regulieren die Schulen selbst, sie können die Tablets zudem jederzeit deaktivieren. „Diebstahl lohnt sich nicht“, hält Zelmanski daher fest.

„Seit Anfang November hat die Verteilung der Tablets begonnen“ berichtet Dörner, Vergabe und Einrichtung könnten sich laut Zelmanski noch bis Anfang nächsten Jahres hinziehen. Bis dahin sollen auch alle Lehrkräfte der Bonner Schulen mit iPads ausgestattet sein.

Ziel der neuen 8000 iPads ist laut Schulleiter Bäumer, „eigenverantwortliches Arbeiten und individuelle Förderung zu verbessern“. Zudem ermöglichen die Tablets den Zugang zu neuen Lernplattformen, die laut Bäumer „sowohl in der Präsenzphase, als auch im Distanzunterricht, wenn er denn nötig ist“, genutzt werden können. Dafür habe nun jede Klasse an seiner Siebengebirgsschule täglich eine Stunde „Digitalphase“.

Bonn laut Stadt gut aufgestellt

Generell sieht der Schulleiter die Stadt Bonn im Vergleich zu anderen Kommunen und Städten weit vorne im Bereich der Digitalisierung. Da seien „andere sicher schon neidisch“. Die Tablets sind allerdings nicht der einzige Entwicklungsschritt: Mit dem digitalen Fortbildungszentrum „Bonneum“ habe die Stadt Ende 2018 „den Grundstein“ für die Digitalisierung gelegt, findet die Bürgermeisterin. Zudem prognostiziert Zelmanski: Bis Ende 2022 oder spätestens 2023 soll die digitale Infrastruktur an Schulen durch „Glasfaseranbindung, strukturierte Verkabelung und flächendeckendes W-Lan“ verbessert werden.

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