Bezirksvertretung Bonn Diskussion um Ippendorfer Spielplätze

BONN · Gut ein Dutzend Mütter aus Ippendorf samt großer Kinderschar sind am Dienstagabend im Stadthaus zur Sitzung der Bezirksvertretung Bonn gekommen, um einem Bürgerantrag Nachdruck zu verleihen. Es geht dabei um die Spielplätze in Ippendorf.

 Mütter aus Ippendorf und ihre Kinder warten vor dem Ratssaal im Stadthaus darauf, dass die Bezirksvertretung Bonn ihren Bürgerantrag zum Thema Spielplätze berät.

Mütter aus Ippendorf und ihre Kinder warten vor dem Ratssaal im Stadthaus darauf, dass die Bezirksvertretung Bonn ihren Bürgerantrag zum Thema Spielplätze berät.

Foto: Johanna Heinz

2011 hatte der Bonner Rat beschlossen, die Spielflächen "Auf dem Essig" und "Auf dem Heidgen" als Bauland zu verkaufen, im Gegenzug aber die Ippendorfer Spielplätze aufzuwerten. Vier Mütter werfen in ihrem Bürgerantrag der Verwaltung vor, dass dies bisher nicht zufriedenstellend geschehen sei.Nicht nur, was Aufwertung der Spielplätze angeht, mussten sich die vier Antragstellerinnen und ihre großen und kleinen Mitstreiter erst einmal gedulden.

Zunächst fand wie üblich die Fragestunde statt, dann wurden zwei Tagesordnungspunkte vorgezogen, weil der zuständige Vertreter der Verwaltung auf dem Sprung zu anderen Terminen war. Die Kinder auf den Zuschauerrängen wurden langsam unruhig. Schließlich dauerte die Diskussion über die Ippendorfer Spielplätze selbst rund 40 Minuten.

Trotz des Ratsbeschlusses böten die Spielplätze in Ippendorf bis heute ein trauriges Bild, heißt es im Antrag von Almuth Wiesner, Carina Siemer, Stephanie Kastenmeier und Susanne Brunke. Der Platz an der Netzestraße sei seit Dezember gesperrt. Auch seien dort die Anregungen der Bürger nicht wie versprochen umgesetzt worden, beispielsweise eine Spielfläche für Kleinkinder einzurichten. Auch die Plätze am Stationsweg, Ligusterweg und Höhenweg entsprächen nicht den heutigen Standards. ,"Es ist eine Farce, dass wir beantragen müssen, dass ein Ratsbeschluss umgesetzt wird", sagte Siemer. Die Mütter fordern konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Spielplätze und einen verbindlichen Zeitplan.

Darüber, was der 2011 gefasste Beschluss genau bedeutet, herrschte in der anschließenden Diskussion unter den Bezirksverordneten allerdings Unklarheit. "Ich bin ratlos, weil ich nicht weiß, was genau unter einem 'ausreichenden Ausbau' zu verstehen ist und was tatsächlich umgesetzt wurde", sagte Brigitta Poppe (Grüne). Darauf, dass die Kinderspielplätze in anderen Stadtteilen nicht zu vernachlässigen seien, wies Arno Hospes (CDU) hin.

Laut Bürgerantrag hat der Verkauf der Grundstücke 650.000 Euro eingebracht. Ein Betrag, der natürlich nicht eins zu eins in die Spielplätze investieren werden könne, sagte Bernd Grießbach vom Jugendamt. Schließlich habe er pro Jahr insgesamt nur 100.000 Euro für Spielplätze im Stadtbezirk zur Verfügung. Die Verwaltung verwies darauf, dass der Spielplatz an der Netzestraße sehr wohl im Sommer 2012 fertiggestellt und eingeweiht worden sei.

Er sei nur zurzeit gesperrt, weil das Wasser dort nicht schnell genug versickert. Noch im Juli soll mit der Sanierung begonnen werden, die etwa vier Wochen dauern werde. Eine Beschlussvorlage, die anderen Spielplätze mit weiterem Gerät auszustatten, sei zudem bereits an den Rat weitergeleitet worden.

Der Bürgerantrag wurde trotz der Unklarheiten einstimmig als Empfehlung an den Rat weitergeleitet. Auch die Antragstellerinnen waren im Anschluss zuversichtlich, dass gemeinsam mit der Verwaltung eine Lösung gefunden werden können: "Wir wollen gar keine kostspieligen Geräte - nur, dass die versprochenen Bedingungen für den Verkauf der beiden Grundstücke erfüllt werden", sagte Almuth Wiesner. Sie hoffe nun, dass die Geduld der Ippendorfer Eltern und Kinder nicht weiter auf die Probe gestellt werde.

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