Kommentar Dramatischer Einbruch

Einbruch klingt harmlos. Gut, da steigen Diebe in eine Wohnung oder einen Laden ein, richten Schäden an Fenstern, Türen, Möbeln an und stehlen wertvolle Dinge.

Dass diese Straftaten aber im wahrsten Sinne des Wortes ein dramatischer Einbruch ins eigene Leben sind, können wohl nur die Betroffenen vollständig ermessen. Ihre Wohnung wird nie wieder dieselbe sein; das Gefühl, in den eigenen vier Wänden sicher zu sein, lässt sich kaum wiederherstellen. Ausgerechnet die Zahl dieser Straftaten ist in Bonn zuletzt drastisch gestiegen.

Nur konsequent also, wenn die Polizei auf ein Mix-Konzept aus Einbruchsschutzberatung und Straßenkontrollen setzt, die das Risiko der Täter erhöhen, mit Beute oder Einbruchswerkzeug erwischt zu werden. Am Montag startet die nächste Präventionswoche. Kritiker werfen der Polizei womöglich wieder vor, viele Beamte für eine Show-Veranstaltung zu verheizen - ähnlich wie beim vierten "Blitzmarathon" in dieser Woche.

Man kann das aber auch anders sehen: Die Polizei konzentriert sich auf Schwerpunktaktionen, weil sie im Alltagsbetrieb nicht genug Personal hat. Für Bonn dürfte das auf jeden Fall gelten. Der Altersschnitt liegt im Präsidium vergleichsweise hoch - mit Folgen für Krankenstand und Einsatzeinschränkungen der Beamten.

Seit 2011 hat das Innenministerium zwar überdurchschnittlich viele Nachwuchs-Polizisten nach Bonn geschickt. Das reicht allerdings noch nicht, um das Altersstrukturproblem der Behörde zu lösen.

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