Vom Hollywoodfilm bis „Bares für Rares“ Diese Filme, Serien und TV-Shows wurden in Bonn und der Region gedreht

Bonn/Rhein-Sieg-Kreis · Bonn und die Region waren in den vergangenen Monaten Schauplatz für zahlreiche Produktionen. Wir geben einen Überblick, welche Filme, Serien und TV-Shows in der Umgebung gedreht worden sind und wann die Ergebnisse zu sehen sein werden.

Auf Schloss Drachenburg entstanden 2023 wieder Sonderfolgen für das beliebte ZDF-Format „Bares für Rares“ mit Horst Lichter: Die Weihnachtsfolge ist am 20. Dezember im ZDF zu sehen.

Auf Schloss Drachenburg entstanden 2023 wieder Sonderfolgen für das beliebte ZDF-Format „Bares für Rares“ mit Horst Lichter: Die Weihnachtsfolge ist am 20. Dezember im ZDF zu sehen.

Foto: ZDF/Sascha Baumann

Egal ob weihnachtliches Märchenschloss, Provinz-Polizeiwache oder Open-Air-Konzertbühne – Bonn und die Region waren in diesem Jahr Schauplatz für zahlreiche Kino-, TV- und Streamingproduktion. Wir geben einen Überblick, welche Filme, Serien und TV-Shows 2023 in der Umgebung gedreht worden sind sowie wann und wo die Ergebnisse zu sehen sein werden.

Hollywoodfilm Mother Mary in Wachtberg

Das wohl größte Spektakel waren die Dreharbeiten zu dem Hollywoodfilm mit dem Arbeitstitel „Mother Mary“ mit Anne Hathaway in Wachtberg-Adendorf und Bonn. Gleich für vier Wochen gastierte der Hollywood-Tross im Juni und Juli auf Burg Adendorf. Weitere Szenen wurden Ende Juli auf dem Konzertgelände des KunstRasen in der Bonner Rheinaue gedreht.

In dem Psychodrama geht es um die fiktive Popsängerin Mother Mary (Hathaway) und ihre Beziehung zu der Modedesignerin Sam (gespielt von Michaela Coel). Bei einem Konzert kommt es aber zu einem folgenschweren Zwischenfall, der das Leben der Pop-Ikone verändert. Regie führte David Lowery („The Green Knight“).

Der Film wurde komplett in NRW gedreht, unter anderem auch in Köln und den MMC-Studios in Köln-Ossendorf. Die Kölner Filmproduktion „augenschein“ kooperiert dabei mit dem US-Filmstudio A24. Die Film- und Medienstiftung NRW fördert das Projekt mit einer Million Euro. Ein Erscheinungstermin steht noch nicht fest, die amerikanische Filmdatenbank Imdb gibt 2024 als Erscheinungsjahr an.

Netflix-Serie „Cassandra“ in Bonn

An drei Tagen wurden im Oktober im Bonner Süden im Bereich rund um die Till-Eulenspiegel-Schule an der Renoisstraße Szenen für die sechsteilige Serie „Cassandra“ des Streaminganbieters Netflix gedreht. Laut der Casting-Agentur Eick & Weber dauern die Dreharbeiten noch bis zum 23. November und finden im Großraum Köln, Bonn und Düren statt. Produziert wird die Miniserie von der Münchner Filmfirma Rat Pack. Benjamin Gutsche schrieb das Drehbuch und führt Regie. Die Mini-Serie soll 2024 erscheinen.

 Mitglieder des Filmteams transportieren in Kessenich Material zum Drehort.

Mitglieder des Filmteams transportieren in Kessenich Material zum Drehort.

Foto: Benjamin Westhoff

Zur Geschichte: Als Samira (Mina Tander) mit ihrer Familie in das älteste Smart-Home Deutschlands einzieht, das seit dem mysteriösen Tod der Eigentümer vor 50 Jahren leer steht, erwacht die elektronische Haushaltshilfe Cassandra (Lavinia Wilson) aus ihrem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf – und setzt alles daran, nicht noch einmal allein gelassen zu werden.

Neue Mystery-Reihe von WDR und ARD „Wäldern“ in der Region

Seit Ende September laufen in Köln und im Rhein-Sieg-Kreis die Dreharbeiten für die beiden ersten Filme der neuen Mystery-Reihe „Wäldern“ von WDR und ARD. Die Hauptrollen übernehmen Rosalie Thomass, Sabine Vitua und Peter Franke. Die Filme werden im Auftrag des WDR von Flare Film GmbH produziert. Laut Mitteilung des WDR wird bis zum 23. November gedreht. Die Filme soll im kommenden Jahr in der ARD und der Online-Mediathek des Senders zu sehen sein.

Die Geschichte: In dem fiktiven Ort „Wäldern“ im Bergischen Land verschwinden auf rätselhafte Weise junge Menschen. Schnell wird klar, dass es sich hier nicht um normale Vermisstenfälle handelt. In einem Labyrinth unter der Stadt lauert eine uralte Gefahr.

Fünfte Staffel von „Mord mit Aussicht“ in Hemmerich

Aus Bornheim-Hemmerich ist in diesem Jahr erneut der fiktive Eifelort Hengasch geworden. Für die ARD-Serie „Mord mit Aussicht“ verwandelt sich die alte Schule in die Polizeiwache und Arbeitsstätte von Kommissarin Marie Gabler (gespielt von Katharina Wackernagel). Insgesamt wurden in Bornheim, aber auch in Köln und Umgebung bis Mitte November 13 neue Folgen abgedreht, die voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2024 in der ARD zu sehen sein werden.

Kinofilm „Sterben“ mit Lars Eidinger und Corinna Harfouch in Königswinter

Im Hotel Loreley und im Drachenfelshotel an der Rheinpromenade von Königswinter wurden im Frühjahr Szenen für einen Kinofilm mit Lars Eidinger und Corinna Harfouch gedreht. Das ehemalige Restaurant des Hotels Loreley an der Rheinallee, in dem seit März 2019 kein Hotelbetrieb mehr stattfindet, diente unter anderem als Kulisse für eine Frühstücksszene. Weitere Hotelzimmerszenen entstanden im Dachgeschoss des Gebäudes. Im Drachenfelshotel wurde eine Pflegezimmerszene aufgenommen.

Unter anderem am Drachenfelshotel in Königswinter dreht die Filmcrew um Lars Eidinger und Corinna Harfouch derzeit Szenen für den Kinofilm „Sterben“.

Unter anderem am Drachenfelshotel in Königswinter dreht die Filmcrew um Lars Eidinger und Corinna Harfouch derzeit Szenen für den Kinofilm „Sterben“.

Foto: Lydia Schauff

Der Kinofilm unter dem Arbeitstitel „Sterben“ handelt von einer Familie, die keine mehr ist. Die Familienmitglieder haben sich schon lange auseinandergelebt. Doch als der Tod in grotesk vielen Erscheinungen und Formen an ihre Türen klopft, begegnen sie sich wieder.

Gedreht wurde neben Königswinter auch in Bonn, Berlin, Hamburg, München, Mülheim an der Ruhr und Düsseldorf. Die Film- und Medienstiftung NRW fördert den Film mit 500.000 Euro. Kinostart ist 2024.

„Bares für Rares“ auf Schloss Drachenburg

Anfang Oktober kehrte auch Horst Lichter nach Königswinter zurück – für zwei Sonderfolgen „Bares für Rares“ auf Schloss Drachenburg. Für die Dreharbeiten blieb das Schloss eine Woche lang für Besucher gesperrt. Produziert wurden zwei XXL-Folgen: Die Herbstfolge wurde bereits am 15. November ausgestrahlt. Sie ist in der ZDF-Mediathek abrufbar.

Die zweite Folge, ein Weihnachtsspezial mit Stargast Johannes B. Kerner als Verkäufer, wird am 20. Dezember ab 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt. In der Mediathek ist die Sendung am Ausstrahlungstag schon ab 16 Uhr abrufbar. Im Händlerraum bieten in der Sendung Susanne Steiger, Waldi Lehnertz, Elisabeth Nüdling, Wolfgang Pauritsch, Julian Schmitz-Avila und Fabian Kahl mit. Bislang sind 16 Folgen von „Bares für Rares“ auf Schloss Drachenburg entstanden.

Natur-Doku „Vor unserer Haustür“ aus dem Kottenforst

In den vergangenen drei Jahren haben sich die beiden Naturfotografen und -Filmemacher Stefan Decker und Heinrich Pützler im Kottenforst immer wieder auf die Lauer gelegt, um Tiere und Natur mit der Kamera einzufangen. Entstanden ist daraus die Natur-Doku „Vor unserer Haustür“. Mit ihrem Film wollen sie den Artenrückgang und Klimawandel auf anschauliche und unterhaltsame Weise zeigen. Die Dokumentation ist auf www.naturparkdigital.de kostenlos abrufbar.

Weitere TV-Produktionen

Von Ende Januar bis Anfang Februar wurden vier Folgen für das Vox-Format „Shopping Queen“ mit Kandidatinnen aus Lohmar, Sankt Augustin, Bonn und Euskirchen gedreht. Die Folgen wurden im April ausgestrahlt.

Im Juli entstand für die Kabel-Eins-Show „Deutschlands größte Geheimnisse“ ein Beitrag über das Bundesamt für magische Wesen auf dem Alten Friedhof in Bonn.

Pützchens Markt diente in diesem Jahr als Kulisse für einige Szenen des RTL-Actionformats „Alarm für Cobra 11“ mit Erdoğan Atalay.

Für die Doku-Soap „Die Tier-Docs! Pfotenhelden mit Herz“ auf Sat.1 ließ sich die Tierärztin Ilka Brummenbaum aus Siegburg-Braschoß von einem Kamerateam begleiten. Seit Mitte Oktober präsentiert die Sendung täglich um 16 Uhr die Schicksale von Tieren und ihren Besitzern und begleitet Tierärzte in Zoos, Ställe, private Wohnungen und bei der Arbeit in den Praxen.