S-Bahn-Haltestelle Bonn-Endenich Nord Drei Minuten bis in die Stadt

ENDENICH · Die S-Bahn-Haltestelle Bonn-Endenich Nord und die neuen Bahnfahrzeuge wurden eingeweiht.

Tür auf, Passagiere rein, Tür zu - so schnell, wie das klingt, geht es künftig nicht mehr in den Zügen der Regionalbahn 23. Die sind neu, und die EU-Richtlinien zur Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit ihrer Türen sind es auch. Aus Sicherheitsgründen werden die ein wenig langsamer betätigt, und daran musste man den Fahrplan der Bahn zwischen Bonn und Euskirchen anpassen.

Das war auch den Passagieren der Jungfernfahrt dieser Bahnen gestern bei der offiziellen Inbetriebnahme der neuen Haltepunkte Bonn-Endenich Nord und Alfter-Impekoven aufgefallen. "Das sind zwar jedes Mal nur einige Sekunden, aber durch die vielen Stationen auf der Strecke summiert sich das auf einige Minuten", sagte Dirk Pohlmann, Pressesprecher der Deutsche Bahn AG. Das war aber auch das Einzige, was Fahrgast Gisbert Weber von der Wirtschafts- und Gewerbegemeinschaft zu bemängeln hatte. "Die neuen Fahrzeuge sind total angenehm", fand er. "Das Raumgefühl ist sehr offen und hoch."

Die Haltestelle in Endenich sei fast fertig, sagte Bernhard Christ von der Deutschen Bahn. An einer Rampe müssten noch Pflanzarbeiten erledigt werden, außerdem kämen noch Sitzbänke unter die Wetterschutzhäuschen. Die Bahn rechnet damit, dass täglich knapp 800 Personen diese Haltestelle zwischen Endenich und Dransdorf nutzen werden.

Zur Einweihung der Haltestelle gab es mehrere Reden. Michael Häßler von der Netz AG dankte den Anwohnern für ihre Geduld während der gut anderthalbjährigen Bauzeit. Bürgermeister Reinhard Limbach stellte heraus, die kurze Fahrzeit von drei Minuten bis zum Hauptbahnhof sei "mehr als konkurrenzfähig zum Individualverkehr". Rolf Beu, Vorsitzender des Bonner Planungsausschusses, gab einen Überblick über die Geschichte der 1880 eingerichteten Bahnstrecke.

Heiko Sedlaczek von Nahverkehr Rheinland meinte, die insgesamt 100 Millionen Euro für Haltestellenbau und Modernisierung der gesamten S-Bahn-Strecke seien gut angelegt bei rund 21.000 Fahrgästen am Tag. Einen guten Teil davon haben Bund, Land und Kommune finanziert. "Rausgeschmissenes Geld", fand der Endenicher Christian Meier. Die Haltestellen der Linien 16 und 18 seien doch recht nah. Wenn dort in der Gegend Arbeitsplätze geschaffen würden, wäre die Haltestelle ideal. "Aber diese Planung sehe ich noch nicht."

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