Islamist vor Gericht Bonner soll in Syrien für Islamisten gekämpft haben

Bonn · Ein 33-jähriger Bonner steht seit Freitag vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Ihm wird vorgeworfen, in Syrien für Islamisten gekämpft zu haben.

Vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht muss sich der 33-jährige Bonner verantworten.

Vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht muss sich der 33-jährige Bonner verantworten.

Foto: Roland Weihrauch/Archiv

Mit der Verlesung der Anklageschrift hat am Freitag in Düsseldorf der Prozess gegen einen mutmaßlichen Islamisten aus Bonn begonnen. Dort muss sich der 33-jährige Samoil D. vor dem 7. Strafsenat des Oberlandesgerichts verantworten. Der Generalbundesanwalt wirft ihm vor, sich 2013 in Syrien als Kämpfer der ausländischen terroristischen Vereinigung „Junud al-Sham“ angeschlossen zu haben. Laut Anklage wollte er sich an der Errichtung eines islamischen, an den Regeln der Scharia ausgerichteten Staates beteiligen und schloss sich Ende Juli 2013 der in der Provinz Latakia operierenden Gruppe „Junud al-Sham“ (Soldaten Syriens) an. Dort habe er eine mehrwöchige militärische Ausbildung absolviert, Wachdienste geleistet und selbst eine Gruppe von Kämpfern kommandiert.

Daneben habe er als Sprecher in zwei Propagandavideos der Vereinigung gewirkt, mit denen gezielt um neue Mitglieder in Deutschland geworben wurde. Der Angeschuldigte kehrte bereits Ende September 2013 wieder zurück in die Bundesrepublik Deutschland, identifizierte sich nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft aber weiterhin mit der „Junud al-Sham“ und vertrete immer noch eine radikal-islamistische Einstellung. Samoil D. wurde am 31. August 2020 festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. In der kommenden Woche will sich die Verteidigung zu den Vorwürfen äußern.

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