Personalie bei der Stadt Duisberg wechselt zur Bonner Universität

Bonn · Marion Duisberg wird in Zukunft an der Bonner Universität eine Leitungsaufgabe im Bau- und Planungsbereich übernehmen.

SGB-Chefin Marion Duisberg an ihrem Arbeitsplatz.

SGB-Chefin Marion Duisberg an ihrem Arbeitsplatz.

Foto: Privat

Marion Duisberg verlässt das Stadthaus. Die langjährige kommissarische Leiterin des Städtischen Gebäudemanagements (SGB) wechselt nur ein paar 100 Meter weiter zur Bonner Universität, wo sie eine Leitungsaufgabe im Bau- und Planungsbereich übernehmen wird, wie Stadtsprecherin Monika Hörig dem GA auf Nachfrage bestätigte.

Hinter den Kulissen des Stadthauses hatte sich schon länger der Wechsel Duisbergs abgezeichnet, seitdem feststeht, dass mit Lutz Leide ab 1. November ein neuer Chef das Sagen im SGB haben wird. Der Stadtrat hatte den 55-jährigen Ingenieur und Manager vor der Sommerpause nach jahrelanger Suche zum neuen Betriebsleiter des städtischen Eigenbetriebs gewählt. Die Stelle war vakant, nachdem der damalige Chef Bruno Lossau 2012 vorzeitig in den Ruhestand gegangen war. Seither führt Duisberg die Geschäfte des SGB kommissarisch. Die Ratsmehrheit lehnte eine Berufung der 53-jährigen Bauingenieurin an die Spitze des Betriebs ab, weil die Politik vorrangig eine Person mit "kaufmännisch beziehungsweise verwaltungsbetriebswirtschaftlich geprägten Sachverstand" in der Chefposition haben wollte.

Bis zur Wahl Leides, der bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben tätig ist und dort als Leiter des Bereichs Bauen den größten Geschäftsbereich mit 3500 von insgesamt 6000 Mitarbeitern verantwortet, waren mehrere aussichtsreiche Kandidaten wieder abgesprungen. Daraufhin verbesserte die Stadt Bonn ihr Angebot: Leide, auf fünf Jahre zum SGB-Chef gewählt, erhält ein Jahresgehalt von 190.000 Euro. Bonns erster SGB-Chef Friedhelm Naujoks, der letztlich nach vielen Rechtsstreitigkeiten mit der Stadt Bonn unter anderem im Zusammenhang mit dem Bauskandal um das World Conference Center Bonn (WCCB) seinen Hut nahm, hatte rund 170.000 Euro erhalten.

Stadtsprecherin Hörig zufolge wird Duisberg noch einen Monat lang zusammen mit Leide das SGB führen. Ihr Wechsel zur Universität ist für den 1. Dezember geplant.

Leides neues Tätigkeitsfeld ist mit rund 370 Planstellen deutlich kleiner als sein Ressort in der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Allerdings soll die Zahl der Mitarbeiter im SGB aufgrund der immer weiter wachsenden Aufgaben aufgestockt werden. So wurden seit Januar sieben Ingenieure, drei Techniker und zwei Meister verschiedener Fachgebiete eingestellt. Weitere 17 Ausschreibungsverfahren laufen beim SGB derzeit.

Bis Ende des Jahres sollen alle möglichst besetzt sein, hatte das Presseamt im Zusammenhang mit der Wahl Leides zum neuen SGB-Chef erklärt.

Das SGB ist nicht nur für Neubauprojekte, sondern auch für Betrieb, Instandhaltung und Sanierung von rund 1500 städtischen Immobilien verantwortlich. 2017 lag der Umsatz bei mehr als 83 Millionen Euro. Den Investitionsstau an städtischen Gebäuden beziffert das SGB selbst auf rund 500 Millionen Euro. Neue Großbaustellen neben der Beethovenhalle warten bereits im Stadthaus, der Oper und der Godesberger Stadthalle.

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