Elektroroller Das passiert mit den E-Scootern in Bonn im Winter

Bonn · Elektroroller waren im Sommer auf den Straßen Bonns der Renner. Nun bringt der Winter nasses Herbstlaub, Glätte, Schnee und Eis mit. Können die E-Scooter der dunklen Jahreszeit standhalten?

 Sollen in der kalten Jahreszeit zunächst auf den Straßen bleiben: Die E-Scooter der Vermieter-Firmen Tier und Lime.

Sollen in der kalten Jahreszeit zunächst auf den Straßen bleiben: Die E-Scooter der Vermieter-Firmen Tier und Lime.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Bei Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad waren sie ein beliebtes Gefährt auf den Bonner Straßen: E-Scooter erlebten in diesem Sommer eine Hochsaison. Nun müssen sich Menschen neben Weihnachtsmarkt und Glühwein auch auf glatte Straßen und nasses Herbstlaub einstellen. Können die mit einem Elektromotor betriebenen Scooter der dunklen Jahreszeit trotzen?

Prinzipiell bleiben die Roller das ganze Jahr über auf den Straßen, wenn es nach den Vermieter-Firmen Tier und Lime geht. „Es kommt auf das Wetter an“, sagte ein Sprecher des Unternehmens Lime. In jeder Stadt gebe es ein Service-Team, das etwa den Wetterbericht oder die Witterung im Blick behalte. Bei Extremsituationen wie zum Beispiel Blitzeis wird der Verleih dann deaktiviert. Nutzer bekämen dann eine entsprechende Push-Nachricht auf ihrem Smartphone. „Außerdem werden die Scooter dann gar nicht auf der Karte angezeigt.“ Lime ist seit Mitte August diesen Jahres in Bonn aktiv.

Verleih wird bei riskanten Wetterlagen pausiert

Der Tüv-Verband hatte die Anbieter von E-Scootern aufgefordert, ihre Mietangebote bei schlechtem Wetter zu sperren und dies per App mitzuteilen. „Bei starker Glätte sollten Vermieter ihre E-Scooter umgehend sperren, um Unfälle zu vermeiden“, sagte der Mobilitäts-Experte des Tüv-Verbandes, Frank Schneider.

Der Betreiber Tier ist laut eigenen Angaben bei dieser Forderung mit dem Tüv auf einer Linie - bei riskanten Wetterlagen soll die Vermietung eingestellt werden. „Wir stellen uns darauf ein, dass es im Winter weniger Nutzer werden, aber immer noch so viele, dass wir den Betrieb regulär aufrechterhalten“, teilte Sprecher Bodo Braunmühl mit. Im Hinblick auf die bevorstehenden Monate wiesen die Stadtwerke Bonn darauf hin, beim Fahren immer einen Helm zu tragen. Das kommulale Unternehmen arbeitet mit Tier zusammen. „Natürlich besteht bei den Scootern, genauso wie bei Autos, Fahrrädern, Motorrädern, etc. bei Glatteis eine erhöhte Rutschgefahr“, teilte eine Sprecherin der Stadtwerke mit.

Ende November soll zudem eine neue Scooter-Generation von Tier über die Straßen rollen: Diese ist mit einem größeren Vorderrad, Hinterradantrieb und einem höheren Gewicht für bessere Bodenhaftung ausgestattet. Damit sollen die Roller etwa für rutschigen Boden besser gewappnet sein. Zudem hätte der Betreiber das Licht auf die dunkle Jahreszeit angepasst.

Weihnachtsmarkt: Keine weiteren Verbotszonen zum Parken

Ab dem 22. November öffnet der Weihnachtsmarkt in der Bonner Innenstadt seine Türen. Die Stadt Bonn will dafür keine neuen Verbotszonen zum Parken der E-Scooter ausweisen. „Da die E-Scooter in der Fußgängerzone nicht fahren dürfen, sieht die Stadt keine Konflikte mit dem Weihnachtsmarkt“, hieß es in einer Mitteilung der Stadt. In der Fußgängerzone dürften generell keine Elektroroller abgestellt werden. Gespräche zwischen der Stadt und den Anbietern der E-Scooter bezüglich einer veränderten Nutzung jetzt im Winter seien zudem nicht geplant.

(Mit Material von dpa)
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