Beethovenhalle Eckart von Hirschhausen lädt zur Benefizgala "Humor hilft Heilen"

Bonn · Dass Lachen vielleicht nicht die beste, aber eine durchaus wirksame Medizin sein kann, ist bekannt. Der Wissenschaftskabarettist, Fernsehmoderator und Mediziner Eckart von Hirschhausen hat vor fünf Jahren die Stiftung "Humor hilft Heilen" gegründet.

Was Humor beim Menschen auslöst, erklärt Hirschhausen auf der Benefizgala "Humor hilft Heilen" zugunsten der Stiftung am Samstag, 1. Juni, auf garantiert unterhaltsame Weise. Zu Gast sind Chansonnier Sebastian Krämer, der Meister des Schwarzen Humors, Dave Davis, und die A-Capella-Band "Medlz". Mit Hirschhausen sprach Lisa Inhoffen.

Seit wann setzen Sie sich mit Humor und Gesundheit wissenschaftlich auseinander?
Eckart von Hirschhausen: Konkret los ging es vor 15 Jahren, als die ersten Gruppen anfingen, Clowns in die Kinderstationen der Krankenhäuser zu schicken. Es gab viele regionale Vereine, aber keine Organisation, die sich bundesweit für diese Projekte einsetzte und dafür Spenden akquirierte. Deshalb habe ich meine Stiftung "Humor hilft Heilen" gegründet.

Welche Aufgaben und Ziele hat Ihre Stiftung?
Hirschhausen: Unser Ziel ist in erster Linie, heilsamen Humor in der Medizin, Arbeitswelt und Öffentlichkeit zu fördern. Wir finanzieren bundesweit Clownsprojekte in Krankenhäusern. Unsere zweite Säule ist die Schulung der Pflegekräfte. Sie lernen in Workshops, dass sie im Umgang mit Patienten stärker ihren eigenen Intuitionen und ihrem eigenem Witz folgen dürfen, und Stimmung und Persönlichkeit wichtige "Medikamente" sind. Die Grundidee von Humor hilft Heilen ist, die Erkenntnisse der positiven Psychologie in die Praxis umzusetzen. So wie wir wissen, dass Stress und Angst krank machen können, erfahren wir, dass Lachen sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Außerdem fördern wir die Forschung auf dem Gebiet. Ärzte erkennen erst etwas an, wenn man es gut belegen kann. Was ja auch richtig ist. So unterstützen wir Forschungsarbeiten, die sich mit dem Zusammenhang von Humor und Wissenschaft befassen.

Können Sie diesen Zusammenhang kurz erläutern?
Hirschhausen: Lachreaktion ist eine natürliche Antistresswaffe des Körpers. Stress lässt unsere Muskeln anspannen, beim Lachen dreht sich das sofort um und die Muskeln lassen los. Kinder zum Beispiel rollen sich auf dem Boden, wenn sie sich nicht mehr halten können vor Lachen. Diese Muskelentspannung kann man direkt nachweisen. Bewiesen ist auch, dass beim Lachen zum Beispiel die Wahrnehmung von Schmerzen nachlässt.

Gibt es solche Humor-Projekte eigentlich auch für erwachsene Patienten?
Hirschhausen: Ja. Rund ein Drittel der Projekte, die wir bundesweit fördern, sind inzwischen für Erwachsene gedacht. Vor allem in den Altenheimen sind sie sehr beliebt. Die Clowns werden speziell geschult und kennen dann zum Beispiel Lieder, die auch Demente noch mitsingen können. Die Benefizgala in der Beethovenhalle dient allerdings ausschließlich zur Förderung von Kinderprojekten in der Region. Wir wollen mit dem Erlös neben den Aktivitäten im Marienhospital ein neues Clownsprojekt im Kinderkrankenhaus Sankt Augustin finanzieren.

Karten für die Gala am Samstag, 1. Juni, ab 20 Uhr in der Beethovenhalle, gibt es für 52 Euro in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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