Benefizabend im Bonner GOP Eckart von Hirschhausen verordnet Lachen als Medizin

Bonn · Eckart von Hirschhausen wirbt bei seiner Dernière von „Wunderheiler“ für die Arbeit der Klinikclowns. Das GOP Varieté-Theater spendet Hirschhausens Stiftung 20.000 Euro.

 Eckart von Hirschhausen betrachtet Humor und Lachen wissenschaftlich, setzt aber vor allem auf die Praxis.

Eckart von Hirschhausen betrachtet Humor und Lachen wissenschaftlich, setzt aber vor allem auf die Praxis.

Foto: Benjamin Westhoff

Was ist Humor? Kann ich mich mehr als zweimal hintereinander halbtot lachen? Dozent Dr. Eckart von Hirschhausen überzeugte am Montag einmal mehr seine Zuhörer, dass der Weg vom Witz zur Wissenschaft gar nicht so weit ist . Wahrlich kein dröger Stoff, sondern ein amüsanter Benefizabend mit Tiefgang: Der Kabarettist feierte die fast dreijährige künstlerische und wohltätige Zusammenarbeit zwischen dem GOP Varieté-Theater und seiner Stiftung „Humor hilft heilen“ (HHH). In der Dernière seines Programms „Wunderheiler“auf Varietébühne blickte er auf 200 Auftritte mit rund 350.000 Zuschauern zurück.

Unter dem Motto „Lachen ist die beste Medizin“ besuchen Proficlowns kleine und große Patienten im St. Marien-Hospital und der Kinderklinik Sankt Augustin. Natürlich mit roter Nase, die von den meisten GästeN für eine Fünf-Euro-Spende gekauft wurden. „Am Mittwoch besuchen wir die Kinderonkologie“, sagte Mieke Stoffelen, die unter anderem mit den Künstlerkollegen Rainer Kreuz und Alice Völlings dafür sorgen, dass Patienten mal an etwas anderes als an ihre Krankheit denken, von sich erzählen und etwas zu lachen haben.

„Humor als Charakterstärke hilft in Krisensituationen“, ist Hirschhausen überzeugt und verweist auf wissenschaftliche Untersuchungen: „Wer sich entspannt, ist schmerzresistenter“ Lachen sollte das Publikum dann etwa beim Pizzabacken-Dance-Hit von Christoph Reuter und bei der durch Deutschland radelnden Rezitatorin Anna Magdalena Bössen, die alte, umwerfend komische Gedichte von Rilke und Goethe aus ihrem Wanderkoffer zog und bewies, ja, der Deutsche hat Humor: „Auf dem Brocken – viele Steine, müde Beine, Aussicht keine, Heinrich Heine.“

Aus dem GOP Bremen war Jongleur Robert James Webber angereist. Sein Werkzeug ist ein Besen, den er in der Längsachse im irren Tempo kreisen lässt und um seinen Körper wirbelt. Die Bonner können sich auf den Kalifornier freuen. „Ich trete 2019 hier auf“, sagte der Artist, der schon beim Cirque du Soleil engagiert war.

Künstler der Show „Karussell“ rundeten den Abend mit vielen Stiftungswegbegleitern unter den Zuschauen ab. Das Projekt „Humor hilft Heilen“ ist dem GOP 20 000 Euro wert, die der künstlerische Direktor Werner Buss und Direktorin Julia Feirer überreichten.

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