Gesindehaus Eigens gebrautes Obergäriges im neuen Haus

POPPELSDORF · Da hat sich viel geändert, doch die Küche befindet sich wie eh und je noch immer im ersten Stock, der Stammtisch füllt sich schon wieder, wird regelmäßig gebucht. Das neu aufgelegte Gesindehaus will junge und ältere Gäste ansprechen.

 Bewirten ihre Gäste: Knecht Martin Oschmann, Inhaberin Lenka Rink (Mitte) und Magd Adele Hermann.

Bewirten ihre Gäste: Knecht Martin Oschmann, Inhaberin Lenka Rink (Mitte) und Magd Adele Hermann.

Foto: Barbara Frommann

Was ranken sich nicht für Erinnerungen und Anekdoten um das alte Gesindehaus in Poppelsdorf? Damals stand in der einen Ecke ein Ofen, es gab sogar mal einen Schießstand und einen Saal, spät nachts wurden die Möbel verrückt, die Läden geschlossen - und dann ging die Party richtig los.

Da hat sich viel geändert, doch die Küche befindet sich wie eh und je noch immer im ersten Stock, der Stammtisch füllt sich schon wieder, wird regelmäßig gebucht. Nach den Intermezzos mit einem Irish Pub und davor spanischem Restaurant ist an der Clemens-August-Straße wieder eine heimische Schankwirtschaft eingekehrt.

So setzt das Wirteehepaar Lenka (42) und Frank Rink (49) auf rheinische Tradition, gepaart mit modern-rustikalem Flair samt Cappuccinotassen an der Decke als Lampen. Dazu hängen an den Wänden hinter den hellen Holztischen so manche Jagdtrophäen. "Es soll nicht altbacken sein, aber trotzdem gemütlich", sagt Lenka Rink und hofft, so Jung und Alt gleichermaßen ansprechen zu können. Im Lokal wird bereits wieder viel Poppelsdorfer Platt gesprochen. Der Liederkranz fühlt sich nach seinen Proben dort regelmäßig wohl. Und wenn alle singen, springt auch mal ein Pöppsch aufs Haus dabei raus. Dabei handelt es sich um ein eigens fürs Gesindehaus gebrautes Obergäriges - nicht trüb, praktisch ein Kölsch.

Das Kellnerteam besteht aus 15 Leuten, im Gesindehaus heißen sie Mägde und Knechte. Da wären zum Beispiel Adele Hermann und Martin Oschmann. Die fünf Köche nennen sich Vorkoster, die Leitung hat Leander Parusel, der Hausmannskost auf den Tisch bringt. Da wären etwa Reibekuchen, dicke Eier mit Kartoffelsalat, dicke Bohnen, Himmel und Äd, Wiener Schnitzel vom Kalb oder auch falscher Hase (Hackbraten). Als Nachtisch kommen Kaiserschmarrn oder kalter Hund (Schokokuchen mit Keksen) auf den Tisch.

Ab Oktober wird es Käsefondue und Raclette nach Walliser Tradition geben, der Käse wird dabei vom Stück abgeschabt. Ein Wiedersehen gibt es mit Rebellenblut, dem Brombeerwein, der früher im Heimatblick in Roisdorf ausgeschenkt wurde.

Das Lokal an der Clemens-August-Straße ist täglich von 12 bis 23 Uhr geöffnet. Mehr unter der Telefonnummer 0228/92597057 und auf www.gesindehaus-bonn.de.

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