Kommentar zum Stadtmuseum Ein anderer Kurs

Meinung | Bonn · Das Stadtmuseum ist eine dieser Einrichtungen, die unbeachtet von den großen Scheinwerfern, immer emsig und rührig ihre Arbeit tun.

Dabei geht häufig unter, was für einen Schatz die Stadt Bonn da hat. Bezeichnungen wie „historisches Gedächtnis“ der Stadt sind sicherlich nicht falsch, geben aber nun ungenügend wieder, was das kleine Team um Museumsleiterin Ingrid Bodsch da seit Jahren leistet.

Das Besondere ist ja, dass da historische Arbeiten entstehen, die fachlich unangreifbar sind. Mit der Nüchternheit der Wissenschaft und dem überzeugten Engagement von an der heimatlichen Geschichte interessierten Forschern sind so manche Ausstellungen zusammengetragen, etliche Dokumentationen entstanden, darunter etwa eine hervorragende Abhandlung über die Bonner Studentenbewegung und etliche Aufarbeitungen zur Bonner NS-Geschichte.

Aber auch bunte Themen, etwa dieser wunderschöne historische Spaziergang zu den markanten Bäumen der Bundesstadt.

Nein, das Stadtmuseum hat es durchaus verdient, eher aufgewertet zu werden, als immer wieder zu überlegen, wo man es notdürftig unterbringt, wenn das Viktoriabad denn mal verkauft würde. Mit besseren räumlichen Möglichkeiten, könnte das Museum auch endlich einmal ihren kostbaren Bestand zur Schau stellen.

Und es wäre durchaus angemessen, es noch mehr in den Mittelpunkt des kulturellen Lebens der Stadt zu rücken. Die Mitarbeiter sind immer offen für besondere Themen und Projekte. Eine immer wieder zerkauende Diskussion über die Existenzberechtigung dieses Hauses sogt nicht nur bei Frust bei den Betroffenen, sondern schadet auch dem Image des Stadtmuseum. Zeit, einen neuen Kurs einzuschlagen!

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