Kommentar Ein bisschen mehr Tempo

Bauen in Bonn ist mitunter ein schwieriges Geschäft, wie man am Beispiel des Mühlengrundstücks in Dransdorf sieht. Hier fiel offensichtlich erst im Bauleitverfahren auf, dass der Dransdorfer Bach an dem Areal vorbeiführt und auch mal Hochwasser führen kann. Und seitdem wird verhandelt.

Wann das letzte Hochwasser war und ob das fragliche Grundstück dabei auch unter Wasser stand, ist unerheblich. Es geht um mögliche Überflutungsflächen, die für den Fall eines Hochwassers volllaufen könnten. Damit ist nicht zu spaßen, findet die Behörde.

Es ist übrigens dieselbe, die den Bürgern gebetsmühlenartig beibringt, sie müssten sich bei Starkregen selbst schützen, weil die Kanäle nicht für ein alle 100 Jahre stattfindendes Mega-Hochwasser ausgelegt seien und die Stadt deshalb bei Schäden ihre Hände in Unschuld waschen müsse.

Wie gut, dass Bonns neuer Oberbürgermeister im Wahlkampf bereits angekündigt hat, die Verwaltung intern so auszurichten, dass Baugenehmigungen erteilt werden, wo das möglich ist.

Mehr noch: "Mittelfristig müssen wir die veralteten Bebauungspläne an heutige Bedürfnisse anpassen, da 80 Prozent von ihnen schon über 20 Jahre alt sind", erklärte Ashok Sridharan. Na dann mal los, kann man nur sagen. Ein bisschen mehr Tempo könnte der Sache auch nicht schaden.

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