Kunstprojekt und Songfestival Ein Experiment, das sich gelohnt hat

BONN · Rund 400 Besucher lauschten gestern beim Songfestival "Tannenbusch singt!" den engagierten Sängern aus Schulen, Kindertagesstätten, der Al-Muhajirin-Moschee, dem Jugendzentrum "Jugendhaus Brücke" und dem Verein "Die Klingende Brücke".

 Viele Mädchen und Jungen aus dem Stadtteil stehen beim Songfestival am Tannenbusch-Center auf der Bühne.

Viele Mädchen und Jungen aus dem Stadtteil stehen beim Songfestival am Tannenbusch-Center auf der Bühne.

Foto: Horst Müller

Sichtlich ergriffen zeigte sich Mitorganisator Fred Sips von der Unterstützung und Teilnahme der Menschen. "Es war ein Experiment, das sich gelohnt hat. Tannenbusch ist besser als sein Ruf und dafür kämpfen wir", sagte Sips. Kaum hatte er die Idee für das Festival im Tannenbusch-Center Freunden erzählt, meldeten sich zahlreiche Unterstützer. Fast 200 Mädchen und Jungen sangen im Laufe des Bühnenprogramms und freuten sich über ein kostenloses Eis, spendiert vom Hotel Acora.

Ein paar Straßen weiter stellten Studenten der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft ein außergewöhnliches Projekt vor: "Kunstraum Tannenbusch". Gemeinsam mit den Anwohnern erarbeiteten die Studenten verschiedene Kunstwerke aus den Bereichen Malerei, Zeichnen sowie Film. In den Kunstworkshops konnten die Studenten überwiegend mit Kindern und Jugendlichen die Umgebung in Tannenbusch mit Mosaik und Malerei bunter machen. "Junge Künstler müssen in ein größeres Feld, denn Kunst kann mehr als schön sein", erklärte Professorin Ulrika Eller-Rüter. So diene Kunst als Mittel der Kommunikation. "Künstlerisches Handeln sollte fest in unserer Gesellschaft integriert werden und stattfinden."

In Tannenbusch ist das Konzept aufgegangen. Einige Studenten bleiben nach dem Studium ehrenamtlich aktiv, andere feilen an neuen Projekten im Bereich Tanz und Schauspiel. Zudem bietet der Umzug in ein neues Atelier mehr Platz für die Workshops im Herbst. Durch die Zusammenarbeit von Hochschule und Anwohnern, der Stadt, dem Stadtteilfond Tannenbusch sowie der Wohnungsgesellschaft Deutsche Annington und Spenden von Unternehmen ist eine beeindruckende Interaktion zwischen Kunst und Gesellschaft gelungen. Das Engagement der verschiedenen Akteure beweist: Jeder Bürger kann das gemeinsame Miteinander aktiv mitgestalten - und dafür ist Tannenbusch aktuell ein sehr gutes Beispiel.

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