Neue Orgel in der Kreuzkirche Ein Faszinosum mit 351 Pfeifen

Bonn · Seit knapp zwei Wochen baut und werkelt die renommierte Bonner Orgelbaufirma Klais in der Krypta der Kreuzkirche und setzt die neue Orgel in ihren Einzelteilen zusammen. Nachdem bislang in erster Linie Gemeindemitglieder den Orgelbauern zugeschaut hatten, stand am Dienstag der offizielle Baustellenbesuch für die Öffentlichkeit auf dem Plan.

 Krypta-Orgel der Kreuzkirche: Orgelbauer Frank Retterath und Organist Stefan Horz erklären Besuchern die neue Orgel.

Krypta-Orgel der Kreuzkirche: Orgelbauer Frank Retterath und Organist Stefan Horz erklären Besuchern die neue Orgel.

Foto: Barbara Frommann

Bereits am Morgen tummelten sich zahlreiche Begeisterte jeden Alters um die hübsche kleine Orgel herum und ließen sich von Philipp Klais, seinen Mitarbeitern und Stefan Horz die Orgel zeigen und vorführen.

Das Besondere der Orgel, die sich mit ihrer filigranen Art vortrefflich ins Gewölbe der Krypta einfügt, liegt auf der Hand: Sie wird weitestgehend offen und somit transparent bleiben. An diesem Tag begeisterte dieser Einblick ältere und kleine Orgelfans gleichermaßen. „Mit einem solchen Andrang haben wir gar nicht gerechnet“, zeigte sich Horz begeistert über das große Interesse, und auch Klais, der auf der ganzen Welt Orgeln baut, freute sich über den großen Zuspruch in seiner Heimatstadt.

Pfeifenpaten gesucht

Frank Betterath, der momentan gemeinsam mit Horz am Feinschliff, der Intonation jeder einzelnen Pfeife arbeitet, erklärte ganz genau, wieso manche Pfeifen aus Holz und andere aus Metall sind, manche einen Deckel haben oder auch nicht.

Große und kleine Besucher konnten sich kaum losreißen von dem Faszinosum Orgel und schauten gebannt zu – oder eben auch hinein. Selbst diejenigen, die Teile der Orgel bereits in der Werkstatt gesehen hatten, waren erneut fasziniert von dem Instrument. Da reichten die Reaktionen von einem baff erstaunten „cool“ bis hin zu ganz detaillierten Fragen der Kenner an die Spezialisten.

Feines Gehör war natürlich auch gefragt, denn wie kann der Organist den Ton verändern? Was geschieht, wenn er direkt verschiedene Register zugleich zieht? Passend zur Lieferung der 351 Pfeifen in der vergangenen Woche hatte sich Stefan Horz eine weitere Idee einfallen lassen, um den Bonnern die Orgel näherzubringen: eine Pfeifenpatenschaft.

Für eine Spende zwischen 30 und 350 Euro kann man eine Pfeife erstehen, was mit Urkunde fixiert wird und eine Einladung zum Spenderkonzert am 23. September beinhaltet.

Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0170/2 911568.

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