Missgeschick von Oberbürgermeister Nimptsch Ein Foto sorgt für Irritationen

BONN/BERLIN · So kann es gehen, wenn man als Bonner Oberbürgermeister bei der Internationalen Tourismusbörse in Berlin freundlich in die Kamera lächelt und nicht wirklich drauf achtet, welche Seite eines städtischen Flyers man aufgeschlagen hat.

 Ein Aprilscherz? Jürgen Nimptsch (links) hält in Berlin ein Foto der "Klangwelle" in der Hand, daneben Udo Schäfer von der Tourismus & Congress GmbH und Landrat Sebastian Schuster.

Ein Aprilscherz? Jürgen Nimptsch (links) hält in Berlin ein Foto der "Klangwelle" in der Hand, daneben Udo Schäfer von der Tourismus & Congress GmbH und Landrat Sebastian Schuster.

Foto: T&C

Jürgen Nimptsch hielt nämlich ein Bild von der Bonner "Klangwelle" in die Kamera - jener Veranstaltung, die es auf dem Münsterplatz nicht mehr geben darf. Irritiert darüber zeigte sich allerdings "Klangwellen"-Veranstalter Hans-Joachim Fandel: "Das geht gar nicht, schließlich hat sich der OB ja nicht gerade ins Zeug gelegt für die Klangwelle."

Doch Nimptsch wollte keineswegs Werbung machen für eine Veranstaltung, die es gar nicht mehr gibt oder sich gar mit dem Glanz der "Klangwelle" brüsten. Nach Auskunft von Beteiligten ist das Fotoshooting einfach nicht optimal gelaufen.

Wer so etwas als "Profi" schon mal live erlebt hat, weiß: Ein Fotograf drückte den Protagonisten ein paar Flyer und Broschüren in die Hand, damit sie nicht "nackt" dastehen. Und drückt auf den Auslöser. Aus dem OB-Umfeld hieß es später: "Es war alles nicht böse gemeint." Was das Foto der "Klangwelle" auslösen könnte, darauf hat dann einfach keiner mehr geachtet, sondern es an die Presse weitergeleitet.

Außerdem: Was Nimptsch zeigt, ist Bestandteil eines städtischen Flyers. Und dieser wirbt nicht für die "Klangwelle". "Beethoven stand im Mittelpunkt meiner Botschaft, deshalb das Foto des Beethoven-Denkmals auf dem Münsterplatz", erklärte Nimptsch gestern und fügte hinzu: "Ich habe allerdings auch kein Problem mit der 'Klangwelle'. Ganz im Gegenteil. Schließlich haben wir rund zehn Jahre gut zusammengearbeitet."

Insofern hat der OB seinen Job erfüllt und für Bonns größten Sohn getrommelt. Auch wenn sich jetzt bei Facebook Spott über das Stadtoberhaupt ergießt und die Sache als verfrühter Aprilscherz eingestuft wird. Doch es gibt auch Leute, die es mit Humor nehmen, wie dieser Eintrag verdeutlicht: "Der OB macht einfach ein bisschen Werbung für Bad Neuenahr. Gehört ja quasi auch zu Bonn..."

Nimptsch betont, er hätte die Klangwelle gerne weiterhin in Bonn gesehen, weshalb er bei den Veranstaltern für Alternativstandorte geworben habe, zum Beispiel für den Kurpark in Bad Godesberg vor erleuchteter Burg. "Dass die Veranstalter sich für den Kurpark Bad Neuenahr entschieden haben, war allein ihre Sache." Das Geschäft - mit Eintritt - hätten sie auch in Godesberg machen können, glaubt Nimptsch und bekräftigt: "Sie sind uns dort weiterhin willkommen."

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