Oktober 2012 in Bonn Ein Hauch von Altweibersommer und Frost

BONN · Der Oktober 2012 war viel zu nass, sonst eher durchschnittlich - dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt, Klaus Kosack, am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

  • Temperatur: Der Oktober 2012 wies eine Durchschnittstemperatur von 11,2 Grad Celsius auf und war damit um 0,6 Grad Celsius zu warm. Damit belegt er Platz 41 in den Bonner Wetterannalen seit 1895 und wies die gleiche Monatstemperatur wie die Oktobermonate 1929, 1987 und 2000 auf. Der wärmste Oktober war bisher 2006 mit 14,2 Grad Celsius, der kühlste 1922 mit 6,5 Grad.
  • Am 19. Oktober kletterte die Quecksilbersäule auf maximal 24,3 Grad. Es folgte ein wahrer Temperatursturz: Schon eine Woche später, am 28., wurde die niedrigste Oktobertemperatur mit minus 1,5 Grad gemessen. Der Oktober wies sieben warme Tage (Maximum über 20 Grad) und zwei Frosttage auf. Die frostfreie Periode war 2012 etwas kürzer als gewohnt: Sie dauerte nur 191 Tage (vom 17. April bis 28. Oktober) und war damit 43 Tage kürzer als 2011.
  • Sonne: Einen weiteren Hauch von Altweibersommer bescherte den Bonnern der Oktober zu Beginn des letzten Drittels. Dies hatte zur Folge, dass sich die Sonnenscheindauer auf 122 Stunden addierte. Das sind 110 Prozent des Oktober-Solls in Bonn. An vier Tagen schien die Sonne mehr als acht Stunden. Das war erst der fünfte Monat in diesem Jahr mit einem Sonnenüberschuss. Damit schien die Sonne insgesamt 18 Stunden mehr als das Jahressoll von Januar bis Ende Oktober.
  • Niederschlag: Die vielen, aber nicht beständigen Tiefdrucklagen brachten es mit sich, dass äußerst viele Niederschläge fielen: An 17 Tagen insgesamt 117 Liter pro Quadratmeter, 232 Prozent des langjährigen Mittels. Der meiste Regen fiel am 5. mit 24 Liter pro Quadratmeter, zugleich ist das der Jahresrekord 2012. Dies war der erste Monat in diesem Jahr mit einem Niederschlagsüberschuss über 200 Prozent, es fielen 67 Liter pro Quadratmeter mehr als in einem normalen Oktober. Dies war Platz 3 in der 167-jährigen Bonner Regenhistorie.
  • Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr traten nicht auf. Die größte Bö konnte am 4. Oktober mit 44,3 Stundenkilometern gemessen werden.
  • Vergleich mit 2011: Der Oktober 2011 war um 0,7 Grad Celsius wärmer als der aktuelle Oktober. Sowohl die Minimaltemperatur (0,9 Grad Celsius) als auch Maximaltemperatur (27,0 Grad Celsius) waren deutlich höher. 2011 gab es drei Sommertage und keinen Frosttag. Die Sonne schien mit 156 Stunden 33 Stunden mehr, dafür fielen an Niederschlägen 70 Liter pro Quadratmeter weniger als 2011.
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