Bonner Harmonie Ein Motzki-Angriff auf den Zoch

BONN · Premiere in der Harmonie: Papperlapapp läutert Lärmempfindliche und andere Beschwerdeführer.

Erinnerung an die vertriebene Klangwelle: Eine Mischung aus Wasser und Lichteffekten gab es zum Auftakt der Sitzung.

Erinnerung an die vertriebene Klangwelle: Eine Mischung aus Wasser und Lichteffekten gab es zum Auftakt der Sitzung.

Foto: Thomas Kölsch

Bonn als Geisterstadt? Nicht mit den Papperlapappen. In der sechsten Ausgabe der Kindernasensitzung, die gestern Mittag unter der Schirmherrschaft von Konrad Beikircher in der Harmonie Premiere feierte, setzten sich die Pänz satirisch mit so manchem Problem auseinander, das der Lebensqualität der Stadt eher abträglich ist. Sie suchten im Melbbad nach verschollenen Bademeistern, sorgten auf verschiedenen Baustellen für Chaos und schlugen sich mit so mancher Klage über den vermeintlich zu hohen Lärmpegel von Klospülung, Rhein-Wellen und Karneval herum. Doch klein beigeben stand für die Papperlapappen außer Frage. Man musste sich nur zu helfen wissen. Und auf ein paar gute Geister hoffen.

Die suchten denn auch im Karnevalsmärchen (frei nach Charles Dickens) einen Beschwerdeführer heim, der alles daran setzte, den Rosenmontagszug zu verbieten. Doch Kamelle-Würfe als Silent Party: Das kann auch der grummeligste Rheinländer nicht ertragen. Läuterung erfolgreich. Einer von mehreren Erfolgen für das Papperlapapp-Ensemble, das unter Leitung von Babette Dörmer und Juliane Urmes erneut eine grandiose Leistung ablieferte. Marlene Voltz und Marlene Sieverdingbeck hielten die Show als Moderatorinnen souverän zusammen, während die sechs P-Clowns und ihre Altersgenossen unter anderem mit einer Bauarbeiterhelm-Klangstab-Combo von "Ode an die Freude", einer kleinen Wasser- und Lichtjonglage als Klangwellen-Alternative sowie einem Sketch zu den Liebesschlössern auf der Kölner Hohenzollernbrücke für faszinierende Höhepunkte sorgten. Einige neue Papperlapappen setzten Akzente, allen voran Leonardo Banha, der als Lärm-Motzki und ungarischer Veggie-Gulasch brillierte.

Während jüngere Ensemblemitglieder mit ihren schauspielerischen Talenten punkteten, setzten die älteren auf Sangeskünste. Immer wieder lieferten sie mit der Band unter Leitung von Tim Düwel musikalische Intermezzi - besonders der Auftritt des rappenden MC Beethoven (hervorragend: Amos Bonhoeffer) und das Lied "Endlich wieder Fasteleer" sorgten für Begeisterung. Bei dieser Mischung kann sich wirklich niemand beschweren. Zum Glück.

Weitere Termine: 8.2., 12 Uhr; 10.2., 11.2. und 17.2. jeweils 17.30 Uhr in der Harmonie. Karten in den GA-Ticketshops.

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