Robert-Wetzlar-Berufskolleg Ein neuer Anbau für 2700 Schüler

BONN · Von Kollege zu Kollege: Nicht nur ihre gemeinsame Tätigkeit als Lehrer verbindet Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch mit dem Leiter des Robert-Wetzlar-Berufskollegs (RWB), Michael Petz.

 Anlass zum Feiern: Die Schulgemeinde trifft sich zur Einweihung des neuen Anbaus am Robert-Wetzlar-Berufskolleg.

Anlass zum Feiern: Die Schulgemeinde trifft sich zur Einweihung des neuen Anbaus am Robert-Wetzlar-Berufskolleg.

Foto: Frommann

"Auch wenn wir jetzt ganz unterschiedliche Aufgaben haben, so gibt es bei unserer Arbeit viele Gemeinsamkeiten", begrüßte der Schulleiter am Mittwoch seinen Gast.

Schließlich müssten beide mit äußerst knappen Finanzen arbeiten und die Zusammenarbeit mit den vorgesetzten Behörden sei für beide nicht immer ganz einfach, so Petz.

Umso mehr freuten sich die beiden Pädagogen, dass sie gestern gemeinsam einen Grund zum Feiern hatten: Mit Musik, Tanz, Ausstellungen, Filmvorführungen und einem gemeinsamen Frühstück auf dem Schulhof feierten Schüler und Lehrer gemeinsam mit Gästen die Einweihung des Erweiterungsbaus der Schule an der Kölnstraße. Rund 3,1 Millionen Euro hat das Städtische Gebäudemanagement in das Projekt investiert.

Mit den Arbeiten für den vierzügigen Anbau wurde im Januar 2013 während des laufenden Schulbetriebs begonnen. Das neue Gebäude bietet Platz für elf modern ausgestattete Klassen- und Differenzierungsräume sowie elf Lager- und Technikräume. Insgesamt verfügt der Neubau über eine Gesamtfläche von 1300 Quadratmetern. "Ein wirklich schöner Komplex", freute sich Petz bei einem ersten Rundgang und bedankte sich bei den Architekten.

Die Robert-Wetzlar-Schule ist eine von fünf Berufskollegs in Bonn. "Wir gehören zu den wenigen Kommunen in NRW, für die die Notwendigkeit von Schulneu- und Schulerweiterungsbauten besteht, da wir uns über stabile Schülerzahlen freuen können", erklärte Oberbürgermeister Nimptsch bei der Eröffnung.

Einen ganz besonderen Stellenwert in der Bonner Bildungslandschaft hat für ihn die Schule aufgrund ihrer Kooperation mit der Unesco. Seit 1994 ist das Robert-Wetzlar-Berufskolleg Unesco-Projektschule.

Als Teil eines globalen Schulnetzwerkes setzen sich Lehrer und Schüler für die Verwirklichung der allgemeinen Menschenrechte im Sinne der Vereinten Nationen ein. Toleranz sowie interkulturelle Verständigung und interkulturelles Lernen nehmen einen hohen Stellenwert ein.

Das Berufskolleg wird aktuell von rund 2700 Schülern besucht, die von 160 Lehrern unterrichtet werden. Heute bietet die Schule viele Möglichkeiten, einen Beruf schulisch oder im Dualen System zu erlernen, Abschlüsse nachzuholen oder Grundkenntnisse in verschiedenen Bereichen zu erlangen.

Ausgebildet wird in den Sparten Ernährung, Hauswirtschaft, Hotel, Gastronomie, Körperpflege und Kosmetik sowie Sozial- und Gesundheitswesen mit Erziehung und Pflege. "Mit diesem Neubau hinterlässt Michael Petz ein sichtbares Zeichen seiner erfolgreichen Arbeit", bedankte sich der Oberbürgermeister bei dem Schulleiter, der sich mit der Übergabe des neuen Gebäudekomplexes offiziell als Leiter des Kollegs verabschiedete.

Auf einen gravierenden Unterschied zwischen dem Lehrer Petz und dem Oberbürgermeister Nimptsch ging der Kollegleiter dann doch noch ein: "Während das Ende meiner Dienstzeit durch das Beamtenrecht geregelt wird, wird das Ende ihrer Dienstzeit durch den Wähler bestimmt", so Michael Petz.

Der scheidende Schulleiter

Michael Petz wurde in Potsdam geboren. Nach dem Studium in Köln trat er seine erste Stelle als Lehrer in der Domstadt an. Seit 3. September 2003 ist der Oberstudiendirektor Leiter des Bonner Robert-Wetzlar-Berufskollegs.

Am 1. August tritt der heute 67-Jährige offiziell in den Ruhestand. Dann erfüllt er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau einen Traum und baut in Meckenheim ein Haus. Seine Erfahrungen als Pädagoge und seine Kontakte zu Unternehmen wird er auch über seine Berufstätigkeit hinaus als Senior Experte bei der Ausbildung junger Menschen einbringen.

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