Deutscher Lokaljournalistenpreis Ein Preis für die Familienzeitung des General-Anzeigers
BONN · Es gibt Tage, die kann man nicht schöner malen. Die Herbstsonne bricht sich Bahn durch die leichten Nebelschwaden über dem Rheintal. Früher hätte man gesagt: Es ist Kaiserwetter. Gestern war es Preiswetter: Die Adenauer-Stiftung verlieh den Deutschen Lokaljournalistenpreis und viele, viele kamen in den alten neuen Plenarsaal des Bundestages.
Die WCCB-Ruine gegenüber sah man erst gar nicht, schon war man - von fast zauberhafter Leichtigkeit umfangen - im traditionsreichen Gebäude, hier, wo vor genau 30 Jahren Helmut Kohl zum Bundeskanzler gewählt wurde.
Konrad Adenauer grüßte, höflich den Hut ziehend, vom Plakat herunter, und wer wollte, konnte gleich an der breiten Eingangstreppe seine Spuren hinterlassen: als Fingerabdrücke, die gesammelt ein Kunstprojekt der Bertolt-Brecht-Gesamtschule ergeben.
Überhaupt die Schulen: Projekte über Projekte, die den Rahmen abgaben für diese Feier ohne Beispiel. Die Liebfrauenschülerinnen ließen Fragen an Familienministerin Kristina Schröder auf eine Zeitungspapierrolle notieren, die EMA-Big Band brachte Schwung ins einstmals Hohe Haus.
[kein Linktext vorhanden] Nebenan beschäftigte sich die Swistbachschule aus Heimerzheim mit GA-Gary - nicht ohne Witz: "Gehen zwei Zahnstocher durch den Wald, treffen auf einen Igel, sagt der eine zum anderen: Wusste gar nicht dass hier ein Bus fährt." Die Gesamtschule Beuel bearbeitete das "Klasse-Projekt" des GA, das Robert-Wetzlar-Berufskolleg demonstrierte Babypflege.
Drinnen im Plenarsaal, den das Herbstlicht in wunderbare Spektralfarben tauchte, begrüßte Adenauer-Stiftungs-Vorsitzender Hans-Gert Pöttering die Gäste dieser 32. Preisverleihung, der ersten in Bonn, weil zum ersten Mal - mit dem GA - ein Bonner Preisträger gekürt worden ist.
GA-Verleger Hermann Neusser versprach den Lesern: "Wir schaffen ein Wir-Gefühl in Bonn und der Region" - mit dem ausgezeichneten Familienprojekt.
[kein Linktext vorhanden]Der Chor Vox Bona begeisterte, wie später "Sunday Morning", das Plenum so, dass Festredner Bundestagspräsident Norbert Lammert bekannte: "Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte es jetzt anstelle der angedrohten Festrede gerne mit dem Chor weitergehen können. Aber es geht wieder mal nicht allein nach mir."
Jury-Vorsitzender Dieter Golombek jubilierte: "So viele waren wir noch nie, und so jung waren wir auch noch nie." Und GA-Chefredakteur Andreas Tyrock bilanzierte nach der Verleihung aller zwölf Preise: "Heute ist ein guter Tag." Für den GA, für die Lokalzeitungen. Als die Gästeschar den luftigen Plenarsaal nach mehr als zwei Stunden wieder verließ, strahlte auch die Sonne noch ein bisschen mehr.
