Jubiläum der Bonner Andheri-Hilfe Ein Punkt als Zeichen gegen Armut und Unterdrückung

Bonn · Die Bonner Andheri-Hilfe hat das 50-jährige Bestehen auf dem Münsterplatz und mit einem Benefiz-Konzert gefeiert. Zu den Unterstützern zählen auch die Telekom-Baskets und die Kreuzkirchen-Musiker.

 50 Jahre Andheri-Hilfe: Gefeiert wird mit Bollywood-Tanz der Bangladesh Academy.

50 Jahre Andheri-Hilfe: Gefeiert wird mit Bollywood-Tanz der Bangladesh Academy.

Foto: Barbara Frommann

Ein buntes Bühnenprogramm mit indischem Tanz und Musik, Mitmachaktionen und ein Gewinnspiel: So feierte die Bonner Andheri-Hilfe am Samstag auf dem Münsterplatz ihr 50-jähriges Bestehen. Im Mittelpunkt der Jubiläumsveranstaltung stand der „rote Punkt“ als Symbol für die Arbeit in Indien und Bangladesch.

„Das Bindi, der rote Punkt auf der Stirn, trugen früher nur verheiratete Hindu-Frauen. Heute ist es ein modisches Accessoire, in Bangladesch steht der Punkt sogar für die Morgensonne“, erklärte Martin Houscht, Referent für Bangladesch bei der Andheri-Hilfe. Der Punkt durchzog die gesamte Veranstaltung. Nicht nur, dass sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Bindi auf der Stirn trugen; vielmehr hatten Besucher die Möglichkeit, ein symbolisches Zeichen für die Aufgaben der Organisation zu setzen.

Unter dem Motto „Dein Punkt gegen Armut und Unterdrückung“ konnten sie die ausgelegten roten Aufkleber mit ihrem Namen versehen und so beim Gewinnspiel teilnehmen. Der erste Preis: Ein signierter Spielball der Telekom Baskets, die als Kampagnenbotschafter mit einem mobilen Basketballkorb für Spaß sorgten.

Mitmachaktionen für Kinder und Erwachsene

Ebenfalls mit einem Punkt auf der Stirn war Oberbürgermeister Ashok Sridharan gekommen, der sich persönlich mit der Andheri-Hilfe und mit Gründerin Rosi Gollmann verbunden fühlt: „Ich find das toll, was hier gemacht wird und für mich liegt es nahe, dass ich dabei bin, weil mein Vater aus Indien kommt. Ich glaub', das sieht man“, meinte er lachend. „Außerdem kennt Rosi Gollmann mich, seit ich ein kleiner Junge war.“

Neben den Telekom Baskets, die mit jedem Treffer in ihren mobilen Basketballkorb fünf Euro an die Andheri-Hilfe spendeten, gab es vier Aktionszelte, die die vier Hauptbereiche der Arbeit in Indien und Bangladesch vorstellten: Rechte stärken, Bildung fördern, Gesundheit ermöglichen und Selbstständigkeit sichern. In jedem Zelt wurden Mitmachaktionen für Kinder und Erwachsene angeboten. Beim Dosenwerfen trogen die Teilnehmer Brillen, die den in Indien und Bangladesch verbreiteten grauen Star imitieren. Das Bedrucken von Leinenbeuteln hingegen verschafft indischen Frauen Einkommen und Selbstständigkeit.

„Das ist etwas, was uns selber reicher macht, nicht nur Menschen in Indien und Bangladesch“, resümierte Elvira Greiner, erste Vorsitzende der Andheri-Hilfe. Auch Rosi Gollmann zog nach 50 Jahren ein positives Fazit: „Wir haben nicht damit gerechnet, dass sich so viele Tausend Leute an unsere Seite stellen und mitmachen. Das ist für mich heute ein ganz großer Tag zum Danke sagen.“

Eindrucksvolles Bild beim Konzert

Beim Benefizkonzert zum Jubiläum der Andheri-Hilfe bot sich am Samstagabend ein eindrucksvolles Bild: Sänger von vier Chören standen im Chorraum der Kreuzkirche und entfalteten vereint eine imposante Stimmkraft. Die Kantorei und Vox Bona, beides von Karin Freist-Wissing geleitete Chöre der Kreuzkirche, sowie Sunday Morning und Bonn Voice, die von Tono Wissing geleitet werden, stellten sich in den Dienst der guten Sache.

Eddi Hüneke von den Wise Guys moderierte den Abend. Er sprach mit Rosi Gollmann über ihre Intention. Das war mindestens so beeindruckend wie der musikalische Teil. Die vier Chöre überzeugten nicht nur durch einen stimmgewaltigen, sondern auch durch einen besonders guten Klang.

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