17 Bonner Alten- und Pflegeheime Ein Schritt im Kampf gegen MRE-Keime

BONN · Gesunde Menschen sind in der Regel nicht gefährdet, bei geschwächten Personen können multiresistente (MRE) Keime dagegen schnell zu lebensbedrohlichen Infektionen führen. Das betrifft neben dem Krankenhausbereich gerade auch die stationäre Altenpflege.

 Mit dem Hygiene-Siegel wurden 17 Alten- und Pflegeheime ausgezeichnet. Deren Vertreter zeigen die entsprechenden Dokumente.

Mit dem Hygiene-Siegel wurden 17 Alten- und Pflegeheime ausgezeichnet. Deren Vertreter zeigen die entsprechenden Dokumente.

Foto: Barbara Frommann

Nur konsequent eingehaltene Hygiene und eine einheitliche Umsetzung von Standards können eine Verbreitung solcher Keime in den jeweiligen Einrichtungen verhindern.

Der Bonner Gesundheitsdezernent Rüdiger Wagner überreichte gestern bei einer feierlichen Verleihung im Hotel Collegium Leoninum ein vom "mre-netz regio rhein-ahr" fortgeführtes Qualitätssiegel an 17 Bonner Einrichtungen, die bereits 2012 das Siegel erlangt hatten. Neben den drei städtischen Seniorenzentren Wilhelmine-Lübke-Haus, Haus Elisabeth und St. Albertus-Magnus-Haus erhielten das Qualitätssiegel auch das Altenheim Bethanien, das Domizil am Venusberg, das Evangelische Altenheim Theresienau, das Evangelische Altenzentrum Haus auf dem Heiderhof, das Haus Rosental Seniorenzentrum, das Johanniterhaus, das DRK Maria von Soden-Heim, das DRK Seniorenhaus Steinbach, das Seniorenheim Haus Mühlenbach, das Seniorenzentrum Heinrich Kolfhaus, das St. Vinzenzhaus, das Haus am Stadtwald, das Haus am Redoutenpark und die Seniorenresidenz Rheinallee.

Das Gesundheitsamt der Stadt Bonn hatte gemeinsam mit Kooperationspartnern das sogenannte MRE-Siegel für Alten- und Pflegeheime entwickelt. Es wurde erstmals 2012 an 19 Bonner Einrichtungen übergeben, die nachweislich einen hohen Hygienestandard einhalten und Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen mit multiresistenten Erregern ergreifen.

Neben der Überprüfung diverser Richtlinien werden im Rahmen des Siegels auch die Dokumentation von Schulungen, die Teilnahme an Verbundveranstaltungen und qualifizierte personelle Voraussetzungen im Bereich Hygiene und Infektionsprävention, wie etwa die Bereitstellung einer qualifizierten hygienebeauftragten Kraft, zur Bedingung gemacht. Insbesondere die Händehygiene hat einen großen Stellenwert bei der Bekämpfung der MRE, denn die Übertragung erfolgt in erster Linie über die Hände.

Zur Erlangung des Qualitätssiegels mussten die Einrichtungen mindestens 80 Prozent der Gesamtpunkte erreichen. Alle 17 teilnehmenden Heime erlangten 85 bis 100 Prozent der Zähler. In Bonn gibt es 41 Alten- und Pflegeheime mit insgesamt circa 3600 Plätzen. Sieben weitere Bonner Einrichtungen stellen sich derzeit erstmals dem Siegelungsprozess.

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