Kommentar zur Bonner Unigarage Ein Trauerspiel

Meinung · Was für ein Trauerspiel: Seit nunmehr drei Jahren ist die Unigarage gesperrt – das macht immerhin 440 Parkplätze weniger in der Bonner City.

Gehörte die Garage einem privaten Besitzer, man könnte Gift darauf nehmen, dass das Bauwerk längst saniert und wieder geöffnet wäre. Doch jetzt geht mindestens noch einmal ein Jahr ins Land, bevor die Sanierung der Tiefgarage unter der Hofgartenwiese in Angriff genommen werden soll. Einfach ärgerlich, diese Verzögerung. Das ist (Steuer-)Geldverschwendung pur und leider – wenn es um öffentliches Geld geht – nicht nur in Bonn an der Tagesordnung.

Obendrein beginnen ab Januar 2017 die zweifellos notwendigen Sanierungsarbeiten in der Marktgarage. Unterm Strich fehlen mindestens bis Ende November nächsten Jahres, wenn die Marktgarage nach derzeitigem Plan wieder öffnen soll, beinahe 800 Stellplätze in der Innenstadt. Das ist kein Pappenstiel, und für die Kunden, die mit dem Auto in die Stadt kommen wollen und/oder müssen, und gleichermaßen für die Geschäftsleute in der City ein weiterer Grund, sich über die Verzögerungen bei der Unigarage aufzuregen.

Die Kaufleute sorgen sich zudem nicht zu Unrecht, dass immer mehr Kunden der Innenstadt fern bleiben könnten, wenn sie mit ihrem Wagen drei Mal den Cityring umkreisen müssen, bis sie einen Parkplatz gefunden haben. Oder auch nicht. Da können die Geschäfte in derCity noch so attraktiv sein und das Angebot der Konkurrenz auf der grünen Wiese dreimal schlagen: Zur Attraktivität einer Innenstadt gehört auch ihre Erreichbarkeit - und das nicht nur mit Bus, Bahn und Rad.

Vor diesem Hintergrund müssten die Stadtverwaltung und der Einzelhandel schleunigst ein Konzept entwickeln, wie man den vorübergehenden Wegfall von 800 Parkplätzen am besten kompensieren kann.

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