Kommentar Ein Verlust

Der Tod eines Angehörigen löst bei den meisten Menschen tiefe Trauer und Betroffenheit aus. Hinzu kommt die finanzielle Belastung durch die teuren Beerdigungskosten. Bis zu 10.000 Euro kann im Durchschnitt heutzutage eine Bestattung kosten. Und die Grabpflege ist darin noch nicht einmal enthalten.

Das ist bitter. Kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen - oftmals nur mit schwerem Herzen - für eine preiswertere Bestattungsart entscheiden, etwa für eine anonyme Beerdigung. Das führt aber unweigerlich zum Verlust unserer traditionellen, christlichen Bestattungskultur.

Vor diesem Hintergrund hatte die Politik die Verwaltung beauftragt, ihren Entwurf zur Änderung der Friedhofssatzung zu überarbeiten. Vier Monate später liegt eine beinahe identische Vorlage auf dem Tisch. Da fragt man sich, wozu die Verwaltung so viel Zeit benötigt hat. Denn auch die zusätzlichen Sparvorschläge, mit denen der neue Entwurf angereichert wurde, sind nicht neu.

Vorschläge zur Schließung von Friedhöfen hat es schon oft gegeben. Und verschwanden stets ganz schnell wieder in der Schublade, weil das kein Politiker seinen Wählern zumuten wollte. Man kann auch dieses Mal wohl ziemlich sicher sein, dass die Politik den jüngsten Vorstoß der Verwaltung, mag er unter finanziellen Gesichtspunkten noch so sinnvoll sein, wieder einkassieren wird. Anders bei der Gebührenschraube: Die wird sich am Ende doch weiter nach oben drehen.

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