Kommentar zu Sicherheit für Radfahrer Eine Debatte muss her

Meinung | Bonn · Im Straßenverkehr kann es keine hundertprozentige Sicherheit geben. Was es aber gibt, sind technische Errungenschaften, die helfen können, ein Unfallrisiko zu minimieren. Es muss sich etwas tun, findet unser Autor.

Der Unfall am Heinrich-Böll-Ring, bei dem eine junge Fahrradfahrerin am 3. Juni ihr Leben verlor, war tragisch. Ihren Angehörigen hat er Leid und Trauer gebracht, Ersthelfer und Rettungskräfte müssen schreckliche Bilder verarbeiten. Wäre der Unfall vermeidbar gewesen? Man weiß es nicht. Schließlich gibt es im Straßenverkehr nie eine hundertprozentige Sicherheit.

Was es aber gibt, sind technische Errungenschaften, die helfen können, ein Unfallrisiko zu minimieren. Diese sollten im vollen Umfang genutzt werden – sowohl von der Stadt im Verkehrsraum als auch von Unternehmen und Einzelpersonen an ihren Fahrzeugen. Kosten müssen dabei eine untergeordnete Rolle spielen. Der Trixi-Spiegel ist in der Funktionsweise simpel, kostet nicht viel Geld und kann zu einem sicheren Verkehrsgeschehen beitragen.

Ganz klar: Unfälle wird auch der Spiegel nicht gänzlich verhindern können. Sicherlich haben auch die Experten recht, wenn sie sagen, dass er den Abbiegevorgang nicht komplett abbilden kann. Schaut der Fahrer eines großen Fahrzeuges allerdings an der Ampel zusätzlich in den Trixi-Spiegel und erkennt dabei einen Fahrradfahrer, ist er gewarnt. Je nach Montage des Spiegels an der Ampel hat der Fahrer einen anderen Blick auf das Geschehen neben seinem Fahrzeug, als wenn er nur in seine Fahrzeugspiegel schaut. Alleine dafür lohnt sich die Anschaffung.

Wichtig ist es, dass Politik und Verwaltung das Gespräch mit Radfahrern und Verkehrsexperten suchen. Das Ziel muss es sein, den Verkehr in Bonn sicherer zu machen. Normalerweise hätte man nach dem tragischen Unfall eine hitzige Debatte erwartet. Die Politik hätte sich mit Lösungsvorschlägen überschlagen müssen. Hat sie aber nicht. Der Verkehr in Bonn wird immer unübersichtlicher, immer mehr Fahrradfahrer sind unterwegs. Schließlich soll es in einer „Hauptstadt der Nachhaltigkeit“ ja auch so sein. Die Sicherheit scheint dabei aber ins Hintertreffen zu geraten – das darf nicht passieren.

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