Kiwanis-Club Bonn Eine halbe Million Euro für Kinder

Bonn · Der Kiwanis-Club Bonn ist 50 Jahre alt. Der Bonner Club feiert dieses Jubiläum mit einem großen Kinderfest im Kunstmuseum Bonn.

 Die Mitglieder des Kiwanis-Clubs Bonn. Ihm gehören zurzeit 16 Männer und vier Frauen an.

Die Mitglieder des Kiwanis-Clubs Bonn. Ihm gehören zurzeit 16 Männer und vier Frauen an.

Foto: Kiwanis

Schon viele Kindergenerationen haben auf dem Spielplatz im Hofgarten ihren Spaß gehabt. Manche sind heute selbst Eltern und gehen dann auch mit ihren Sprösslingen dahin. Dass es ihn seit den 70er Jahren gibt, ist dem Kiwanis-Club Bonn zu verdanken. Der ist nun 50 Jahre alt geworden und will das neben einem Empfang für Mitglieder und Freunde wieder mit den Jüngsten feiern: Die sind nämlich für den 14. Mai zu einem großen Kinderfest im Kunstmuseum Bonn eingeladen (siehe Infotext).

Das passt alles bestens zu dem Leitsatz „Serving the children of the world“, den Kindern der Welt zu Diensten. „Wir helfen, wo die öffentliche Hand nichts oder nur wenig geben kann“, sagt der Bonner Präsident Dieter Lieser. Mit diesem Ziel unterscheide man sich von den anderen großen Serviceclubs wie Rotary und Lions. Die Dachorganisation wurde am 21. Januar 1915 von Allen Browne in Detroit gegründet und ist vor allem in den USA stark. Dort gehören 80 Prozent aller Abgeordneten im Repräsentantenhaus Kiwanis an. Er ist heute der drittgrößte Serviceclub der Welt, mit 17.000 lokalen Ablegern und mehr als 600.000 Mitgliedern. Kiwanis kam 1963 nach Deutschland.

So wollen auch die Bonner Kindern eine Brücke in die Zukunft bauen bauen und sammeln dafür Spenden bei den Clubmitgliedern oder veranstalten einmal im Jahr ein Benefizkonzert. „Wir arbeiten seit zwölf Jahren mit dem Bach-Chor zusammen“, sagt Schatzmeister Eberhard Gronwald.

Anfang Oktober 1964 berichtete in Bonn der damalige Geschäftsführer des Wirtschaftsrings, Generalkonsul Karl Schutz, Freunden über die für Europa neue Kiwanis-Club-Bewegung. So kamen 25 Mitglieder bei der Gründung am 28. März 1966 im Königshof zusammen. Schutz wurde erster Präsident.

Zur sogenannten Charterfeier am 16. Mai 1966 im Hotel Petersberg kamen dann Abordnungen aus den befreundeten Kiwanis-Clubs in Lüttich, Zürich, Basel, Bern, Thun, Luzern, Charleroi, Metz, Rueil-Malmaison/Paris und Frankfurt am Main. In Erinnerung ist auch vielen geblieben, wie Ludwig Erhard, Bundeskanzler von 1963 bis 1966, bei den Bonnern eiVortrag „Wandlung oder Umbruch der gesellschaftlichen Ordnung“ hielt, dem 120 Personen zuhörten. Rekord, bis heute.

Zurzeit besteht der Bonner Club aus 16 Männern und vier Frauen im Alter von 49 bis 80 Jahren. Jeden zweiten und vierten Montag im Monat treffen sie sich im Maritim, „unserem Clubhotel“, wie der frühere Oberst Lieser es scherzhaft nennt. Die Mitglieder zahlen im Jahr 110 Euro für die deutsche und internationale Kiwanis-Arbeit sowie 90 Euro an ihren eigenen Club.

„Wir wurden als Selbsthilfegruppe gegründet“, sagt Gronwald und meint damit, dass möglichst viele Berufsgruppen in einem Club vertreten sein sollen, um die Vielfalt zu haben, sich in allen Lebenslagen gegenseitig helfen zu können. „Unter Freunden hilft man sich, und unter Freunden duzt man sich“, sagt der Schatzmeister. Vor allem sei es praktisch, dass alle diejenigen, die oft umziehen müssen, schnell im nächsten Club Anschluss finden. Ingenieur Gronwald ist zum Beispiel elf Mal in seinem Leben weitergezogen, Lieser sogar 17 Mal.

Seit seinem Bestehen hat Kiwanis Bonn bereits 500 000 Euro für gute Zwecke ausgegeben. Familienzentren, Krankenhäuser, Schulen und Flüchtlingsunterkünfte wurden mit kindgerechten Einrichtungen ausgestattet und Jugendliche zu weiterbildenden Kursen eingeladen. Jährlich gab es einen mit 1000 Euro dotierten Jugendförderpreis für herausragende soziale, wissenschaftliche oder künstlerische Leistungen.

Die Kiwanier finanzierten regelmäßige warme Mittagessen in Ganztagsschulen, verteilten Schulranzen an Bedürftige und förderten unter anderem das von Kiwanis International und Unicef gemeinsam initiierte weltweite Impfprojekt Eliminate. Ein allgemeines Thema ist nun die Verjüngung, der Nachwuchs. Dazu wurden die Kiwanis Young Professionals ins Leben gerufen, bei denen Jugendliche sich zunächst rein virtuell vernetzen – wieder im Dienste der Kinder.

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