Karnevalsshow "Lachende Beethovenhalle" Eine Nacht im Freien für gute Karten

BONN · Fans der Karnevalsshow "Lachende Beethovenhalle" nehmen viel auf sich, um Plätze für 2016 zu ergattern. Auf Tuchfühlung mit den Karnevalisten an der Zweigstelle des General-Anzeigers am Bottlerplatz.

 Endlich im Warmen: In der GA-Zweigstelle am Bottlerplatz gab es am Samstagmorgen einen exklusiven Kartenverkauf.

Endlich im Warmen: In der GA-Zweigstelle am Bottlerplatz gab es am Samstagmorgen einen exklusiven Kartenverkauf.

Foto: Nicolas Ottersbach

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst - steht dafür aber auch am längsten an. "Wir waren am Freitagabend um 19.40 Uhr hier", sagen Christa Schumacher und Iris Kluczynski vor der Zweigstelle des General-Anzeigers am Bottlerplatz. Beide wollen sich die besten Plätze für die Lachende Beethovenhalle 2016 sichern. Mehr als 70 Fans der Karnevalsshow warten am Samstagmorgen darauf, dass pünktlich um 9 Uhr die ersten Eintrittskarten über die Ladentheke gehen. Für eine Stunde gibt es sie exklusiv nur beim GA. Das Besondere an der Veranstaltung: Das Programm ist hochkarätig, und die Besucher dürfen sich Essen und Getränke selbst mitbringen.

Damit das Warten einigermaßen erträglich bleibt, haben Schumacher und Kluczynski einen Schichtbetrieb eingeführt: Alle zwei Stunden wechseln sie sich mit Freunden ab. Die beiden sind aber morgens in der heißen Phase ein weiteres Mal da - mit einer ausklappbaren Sitzbank, Kaffee und einer Flasche Sekt. "Wir stehen hier, um die besten Karten zu kriegen", sagt Kluczynski. 50 Stück sollen es sein und die erste Reihe mit Blickkontakt zu den Akteuren auf der Bühne. Schumacher sieht dann etwa Bernd Stelter wieder, der wie sie aus Hersel kommt.

In der Warteschlange kennt man sich seit Jahren. Da ist auch Elke Becker aus Buschhoven vorne dabei, hat diesmal 20-Jähriges. Sie möchte mit ihrem Mann Ritchi 54 Karten für die Empore kaufen. "Die Lachende Beethovenhalle ist eine super Fete mit nettem Rahmenprogramm", sagt Ritchi Becker. "Das lebt von der Gruppe, es wird riesig gefeiert." Getränke und Speisen werden den Abend über nach und nach aus dem Auto in die Halle gebracht: 130 Liter Fassbier, sechs Kisten Sekt, Cola und Fanta, Fingerfood. Die spanischen Freunde servieren Tapas. Die Beckers kritisieren nur, dass nach der Veranstaltung die Jecken meist direkt die Halle verlassen müssten und keine Chance zum Weiterfeiern hätten.

Mit einer Erkältung steht sich Klaus Eggers die Beine in den Bauch. "Ich bin der Einzige, der noch laufen kann. Der Rest liegt krank zu Hause." Wie immer steht er seit 1 Uhr für seine acht Karten an - ganz ohne Ablösung. "Das ist nie langweilig", sagt Eggers, der viel mit den anderen in der Schlange und Passanten quatscht. "Gibt es hier Freibier?", fragt der Fahrer eines vorbeifahrenden Müllwagens. Eine Polizeistreife wundert sich, was da los ist. Am frühen Morgen kommt eine Frau vorbei und ruft: "Ich suche hier noch Männer." Doch Eggers lässt sich nicht überreden, der Eintritt in die Lachende Beethovenhalle ist ihm wichtiger. Ein Team des General-Anzeigers hat ein paar Zelte aufgestellt. Nach den ersten Wartenden um 19.40 Uhr sind die nächsten um 21.30 Uhr und dann um Mitternacht gekommen. Mancher hat mit mehr Andrang gerechnet. Doch wahrscheinlich liege das daran, dass die Karnevalsveranstaltung 2016 an einem Sonntag statt Samstag stattfindet, denken viele.

Doch auch die Letzten in der Schlange bekommen noch Karten: Zum Beispiel Reiner Gottbehüt aus Neustadt (Wied) und Bernd Dahlhausen aus Buchholz, die um 8.30 Uhr eintrudeln. "Wir wollen eher hinten sitzen. Da kann man sein Fässchen aufstellen und immer auch schnell mal raus", sagen die beiden zur "Party vom Anfang bis zum Ende".

Schon vor 9 Uhr lässt das GA-Zweigstellenteam mit Christa D'Ooghe, Korinna Klaffke, Sandra Neißen und Saskia Matthes die Leute ins Warme. Dann geben sie Zettel mit Nummern und Namen aus - alles ist bestens organisiert. Und so geht am Ende niemand leer aus. Was bleibt, ist Müdigkeit.

Die Lachende Beethovenhalle findet am Sonntag, 10. Januar, ab 17 Uhr statt. Tickets zwischen 30 und 50 Euro gibt es noch in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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