Radweg in Auerberg Eine Strecke mit Lücken und Tücken

Auerberg · Die Stadt Bonn lässt die Markierung auf der Straße Am Josephinum entfernen. Ein Anwohner findet: Es ist gefährlicher geworden.

 Weil der Radweg auf den Stichstraßen von Am Josephinum nicht mehr markiert ist, wird es für die Radler gefährlicher.

Weil der Radweg auf den Stichstraßen von Am Josephinum nicht mehr markiert ist, wird es für die Radler gefährlicher.

Foto: Richard Bongartz

Ein Radfahrer fährt im Eiltempo über den Gehweg der Straße Am Josephinum in Richtung Tannenbusch. Darf er, denn dort sind Räder erlaubt. Allerdings ist es nicht mehr so sicher wie noch vor Kurzem. GA-Leser Roland Schmoll ist aufgefallen, dass der Radweg auf den Fahrbahnen der Querstraßen nicht mehr durchgängig markiert ist. Die weißen Streifen sind auf der Klemens-Hofbauer-, Georg-von-Boeselager- und Friedrich-Wöhler-Straße entfernt worden.

Das Problem: „Die Radfahrer fahren, da es immer so war, auf ihrem ehemaligen Streifen“, sagt Schmoll. Die von rechts kommenden Autos, die keine Vorfahrt haben, würden nun aber – weil die weißen Streifen fehlen – viel weiter bis zur Kreuzung vorrücken.

„Dadurch kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen, wie ich es selbst schon mehrfach beobachten konnte“, sagt Schmoll. „Für eine angehende Fahrradhauptstadt ist es in meinen Augen ein etwas seltsames Verhalten, Radwege zu entfernen, anstatt sie auszubauen oder zumindest zu erhalten.“

Die Stadt verweist auf das Bundesverwaltungsgericht, wonach „jede Radwegbenutzungspflicht auf weiteren rechtlichen Bestand zu prüfen“ sei, so die Straßenverkehrslenkung. Das fordere auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Mit anderen Worten: Vor Ort hat eine Prüfung stattgefunden. Es kam nach Meinung der Stadt heraus, dass alles nicht so gefährlich ist, dass Radfahrer ihren eigenen Bereich bekommen und ihn auch nutzen müssen.

So gibt es längs der Straße nun den Gehweg mit Zusatz „Radfahrer frei“. Eine Furt auf den Stichstraßen habe daher auch nicht bleiben können, erklärt Stefanie Zießnitz vom Presseamt. „Der ausfahrende Verkehr ist wartepflichtig und muss ohnehin auf Fußgänger und auf radfahrende Kinder, die den Gehweg benutzen, achten.“ Unfälle seien dort nicht bekannt.