FDP-Wahlkampf in Bonn Eine "traditionsreiche Partei" wirbt um Stimmen

BONN · Wer auf den Bonner Marktplatz gekommen war, um sich über konkrete politische Vorhaben zu informieren, wurde am Donnerstag auf der Wahlkundgebung der FDP enttäuscht.

 Endspurt im Wahlkampf: Guido Westerwelle am Donnerstagnachmittag auf dem Bonner Marktplatz.

Endspurt im Wahlkampf: Guido Westerwelle am Donnerstagnachmittag auf dem Bonner Marktplatz.

Foto: Müller

Drei Tage vor der Bundestagswahl warben Christian Lindner, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion in NRW, Hans-Dietrich Genscher sowie Bundesaußenminister und Bundestagskandidat Guido Westerwelle vor allem mit liberalen Grundsätzen und Verweisen auf die historischen Leistungen ihrer Partei. Offen bat die FDP, die nach aktuellen Umfragen um die Wiederwahl in den Bundestag bangen muss, dabei um die Zweitstimmen der Bonner Wähler.

"Es wäre doch schlimm, wenn die Staatsgläubigen und Umverteiler in den Parlamenten unter sich wären", sagte Lindner. Die FDP sei eine traditionsreiche Partei, die die wesentlichen Weichenstellungen der Bundesrepublik mit vorgenommen habe. "Deutschland braucht eine Partei mit dieser Tradition."

Über die FDP-Politik der vergangenen Jahrzehnte berichtete Hans-Dietrich Genscher dann aus erster Hand. Vor dem Hintergrund der besonderen historischen Verantwortung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg beschwor der ehemalige Bundesaußenminister den europäischen Zusammenhalt. Westerwelle würdigte seinerseits zunächst den Auftritt Genschers, den er als eine Sternstunde lebender Geschichte bezeichnete.

Konkret wurde Westerwelle dann doch noch bei der Frage der Gleichberechtigung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, in der er auf Abstand zum derzeitigen Koalitionspartner CDU/CSU ging: "Die Konservativen dürfen sie beim Thema Toleranz nicht alleine lassen."

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