Japan-Tag der Uni Bonn Eintauchen in das Land der aufgehenden Sonne

Bonn · Viele junge Leute zieht es nach Asien. Entsprechend war das Interesse am Japan-Tag der Uni Bonn groß.

Julia Sykoral (l.) und Inga Grabenhorst informieren sich beim Infomarkt im Senatssaal der Uni Bonn über Auslandsaufenthalte in Japan und schnuppern gleichzeitig in die Kultur des Landes rein.

Foto: Sebastian Flick

Ein Auslandssemester in einem asiatischen Land möchte Inga Grabenhorst während ihres Studiums auf jeden Fall noch machen. „Ich hatte schon mal eine Zeit lang in Thailand gelebt, jetzt zieht es mich wieder zurück in den ostasiatischen Raum“, sagte Grabenhorst, während sie mit Kommilitonin Julia Sykoral am Mittwoch den Japan-Tag besuchte, zu dem das Prorektorat für Internationales der Uni Bonn eingeladen hatte.

Als erstes steuerten die beiden Studierenden den Infomarkt im Senatssaal an, wo Institutionen unter anderem über das Studieren und Forschen in Japan informierten. Doch nicht nur über die Vergabe von Stipendien, sondern unter anderem auch über Vorträge und Ausflüge, die von der Deutschen Japanischen Gesellschaft Bonn angeboten werden, konnte man sich informieren.

Knapp 300 Mitglieder gehören der Gesellschaft heute an, die dieses Jahr ihr 46-jähriges Bestehen feiert. Auch die Möglichkeit, sich in Kalligrafie und Origami auszuprobieren, bot der Japan-Tag. Neben dem Infomarkt wartete ein ganztägiges kulturelles und akademisches Programm auf die Besucher, das ihnen einen authentischen und abwechslungsreichen Einblick in Kultur und Wissenschaft Japans vermittelte.

Manga-Workshops und die Vorführung japanischer Kinofilme zählten ebenso zu den Programmpunkten wie die Möglichkeit, in die japanische Esskultur einzutauchen. „Dies ist ein wichtiger Tag für uns, weil Japan einer unserer zentralen Partner ist und wir die Kooperation, die schon sehr gut ist, noch stärker intensivieren möchten“, sagte Birgit Ulrike Münch, Prorektorin für Internationales.

Partnerschaften und Forschungskooperationen mit sechs Universitäten Japans, darunter Kyoto und Tokyo, pflegt die Uni. Zudem stehen zwei Botschafter aus Japan in engstem Austausch mit der Uni. „Für viele junge Deutsche ist Japan heute ein Sehnsuchtsort“, sagte Münch. Japanisches Essen wird immer beliebter, und Animes und Mangas sind sehr gefragt. „Wir erleben an der Uni eine sehr große Nachfrage bei Japanisch-Sprachkursen, und auch die Zahl der Japanologie-Studierenden steigt“, berichtet Münch. Der Schnupperkurs in Japanisch war beim Japan-Tag so gefragt, dass er binnen kurzer Zeit ausgebucht war.

Jedes Jahr steht ein anderes Land im Fokus

Während der Internationalen Tage an der Uni Bonn, die in diesem Jahr noch bis zum 31. Oktober gefeiert werden, steht jedes Jahr ein anderes Land im Fokus. „Die Wahl auf Japan fiel uns nicht schwer“, berichtete Münch. Zum einen hatte sich im vergangenen Jahr die deutsch-japanische Freundschaft zum 160. Mal gejährt, zum anderen führt die Uni Bonn eine strategische Partnerschaft mit Japan, ist in Forschung, Lehre und Verwaltung sehr gut mit den Universitäten Japans vernetzt. Die Uni Bonn arbeitet in einem globalen Netzwerk, dem auch St. Andrews (Schottland), Emony University (USA) und Hebrew University (Israel) angehören, mit Japan zusammen.

Zu den Höhepunkten der Internationalen Tage zählte auch die Verleihung der Staatspreise für herausragende wissenschaftliche Leistungen von Studierenden und Doktoranden zu einem Thema mit Bezug zu den jeweiligen Ländern, verliehen von den Botschaften Großbritanniens, Frankreichs und Spaniens.