Umwandlung der Kettelerschule Eltern hoffen auf mehr Vielfalt

DRANSDORF · Zufrieden äußerte sich jetzt Gieslint Grenz, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, zu der anstehenden Umwandlung der katholischen Kettelerschule in eine Gemeinschaftsgrundschule.

"Chapeau den Dransdorfer Eltern, die trotz der bislang hohen gesetzlichen Hürden bei der Umwandlung einer Grundschule einen beeindruckenden Erfolg erzielt haben", meinte Grenz. Dass Prinzip, dass jeder Schüler unabhängig von Konfession und Herkunft wohnortnah die Grundschule besuchen könne, vertrete die SPD-Fraktion seit Aufhebung der Schulbezirksgrenzen vehement.

Hier sei es durch den Elternwillen mit über 70 Prozent bestätigt worden. "Dadurch ändert sich am pädagogischen Konzept sowie der engagierten und erfolgreichen Arbeit von Kollegium und offener Ganztagsschule aber künftig nichts", beruhigte Grenz.

Einen Glückwunsch an die Dransdorfer Initiative "Pro Gemeinschaftsgrundschule" sandte auch die Bad Godesberger Elterngruppe "Kurze Beine - Kurze Wege". Angesichts des klaren Ergebnisses diene es aber nicht dem Schulfrieden, wenn mit dem Vorwurf "aggressiver Werbestrategien" das demokratisch eindeutige Ergebnis in Frage gestellt werde, kommentierte die Gruppe erste Reaktionen der Befürworter der katholischen Schulform.

"Wenn wie an der Kettelerschule weniger als die Hälfte der Kinder an einer Schule katholisch sind, ist es nicht begründbar, warum diese Schule den Aufkleber katholisch tragen soll und nichtkatholische Kinder bei der Aufnahme benachteiligt werden", so die Elterngruppe "Kurze Beine - Kurze Wege".

Das Wahlergebnis zeige zudem, dass mit 40 Prozent auch nur ein kleinerer Teil der katholischen Eltern einen Erhalt der Bekenntnisschule befürwortet habe. Das Argument des katholischen Schulreferenten Robert Buchholz, die Schullandschaft würde nun ärmer und an einer Gemeinschaftsgrundschule das Elternrecht geschwächt (der GA berichtete), sei absurd: Die Kettelerschule werde ab dem neuen Schuljahr sogar vielfältiger und offener, so die Elterngruppe. Buchholz hatte argumentiert, dass Bonn mit einer Dichte von 36 Grundschulen eine der höchsten Schuldichten in NRW besitze.

Deshalb sollten alle Eltern ihre Rechte und Pflichten für die Erziehung ihrer Kinder wahrnehmen und die Entscheidungsmöglichkeit zwischen katholischen, evangelischen und Gemeinschaftsgrundschulen behalten können.

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