Arbeit fast beendet Endspurt im Haus der Bildung

BONN · Der Countdown läuft: Im Hintergrund hört man zwar noch, wie ein Handwerker bohrt und hämmert, aber die meisten Räume im neuen Haus der Bildung am Bottlerplatz sind fix und fertig.

Gut gefüllt warten bereits die deckenhohen Regale der Zentralbibliothek auf Kunden, für die das Haus nach fast zweijähriger Schließung ab Dienstag, 25. August, wieder geöffnet hat. Einen Tag vorher nimmt die Volkshochschule im oberen Stockwerk ihren Betrieb auf. Damit wird der Plan, VHS und Stadtbibliothek wieder unter einem Dach zu vereinen, nach gut acht Jahren Planung und Bauzeit endlich Wirklichkeit.

Lichtdurchflutet präsentiert sich das ganz in weiß und grau gehaltene Haus. Gut dazu passen die Treppengeländer aus hell gebeiztem Birkenholz. Der Fußboden der Bibliothek besteht aus Terrazzo und Eichenparkett, die Unterrichtsräume der VHS sind mit Linoleum in warmen Farben ausgelegt. Herkömmliche Tafeln sind durch moderne Smartboards ersetzt.

Der Clou ist der bis unters Dach reichende Lichthof, wo auf einer Art Balkon Sitzgelegenheiten die Büchereibesucher zum Verweilen einladen. Das komplette Gebäude ist dank der Aufzüge und Rampen barrierefrei. Der Haupteingang ist künftig am Mühlheimer Platz. Im Foyer befinden sich der Empfang und ein Lesecafé, im Stockwerk gleich darüber der Versammlungsraum mit 145 Plätzen und eine großzügige Lehrküche.

Bausumme liegt jetzt bei 26,4 Millionen Euro

Stolz führt Sabine Ludolph ihre Besucher durch den Neu- und Altbau, der in der Vergangenheit vor allem durch Bauzeitverzögerung und Kostensteigerung für Schlagzeilen gesorgt hatte. Standen ganz zu Anfang einmal rund elf Millionen Euro als Bausumme im Raum, so sind es jetzt genau 26,4 Millionen Euro. Ob es dabei bleibt, ist noch nicht klar, räumt die Projektleiterin des Städtischen Gebäudemanagements ein.

Die Verhandlungen mit den Firmen wegen diverser Nachträge seien noch nicht abgeschlossen. Außerdem muss eine Mängelliste erstellt und abgearbeitet werden.

Ursprünglich wollte die Stadt das denkmalgeschützte Alte Stadthaus und das benachbarte ehemalige Siemenshaus, in dem unter anderem die Theaterkasse untergebracht war und das zugunsten eines Neubaus abgerissen wurde, verkaufen. Die Rede war von einem Elektromarkt, der einziehen sollte. Doch die Denkmalschützer machten der Verwaltung einen Strich durch die Rechnung, in dem sie nur eine eingeschränkte Nutzung des Hauses zulassen wollten.

Eingriffe in die Fassade zugunsten großflächiger Verglasung, wie sie für einen Einzelhandel erforderlich sind, wären demnach nicht möglich gewesen. Daraufhin wurde die Idee für das Haus der Bildung am Bottlerplatz geboren. Pläne, dort auch das Stadtmuseum und die Naziopfer-Gedenkstätte zu integrieren, mussten aus Kostengründen wieder fallen gelassen werden.

Mülheimer Platz wird umgestaltet

Seit Mitte Juli wird nun für rund 450.000 Euro der Mülheimer Platz umgestaltet. Das Tiefbauamt setzt dabei den bei einem städtebaulichen Wettbewerb ermittelten Siegerentwurf eines Münchner Landschaftsarchitekten um. Vorgesehen ist noch der Bau einer Lesebank entlang des Hauses der Bildung, auch soll die Tiefgaragenausfahrt ansprechend verkleidet werden. Diese Maßnahmen sind laut Stefanie Zießnitz vom Presseamt allerdings nicht in den Baukosten enthalten.

Auf dem Platz sollen beige-braune Steine verlegt werden. Die Grüneinfassung der Tiefgaragenausfahrt wird zurückgebaut und entsprechend dem Belag angepasst. Die Pflasterarbeiten sollen noch rechtzeitig vor dem Weihnachtsmarkt im November abgeschlossen sein, versicherte Zießnitz.

Das Haus der Bildung wird am Freitag, 21. August, mit einem Festakt eröffnet. Am Samstag, 22. August, ist Tag der offenen Tür. Weitere Infos auf auf www.bonn.de/haus-der-bildung

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