Energiepauschale, E-Rezept und mehr Diese Änderungen treten zum 1. September in Kraft

Bonn · Das E-Rezept läuft an, das 9-Euro-Ticket endet, viele Pflegekräfte erhalten mehr Geld. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Änderungen ab September.

Ab September soll das E-Rezept schrittweise eingeführt werden.

Ab September soll das E-Rezept schrittweise eingeführt werden.

Foto: dpa-tmn/Mohssen Assanimoghaddam

Mit dem Ende der Sommerpause kommen auf Verbraucherinnen und Verbraucher teils höhere Kosten zu: Das 9-Euro-Ticket und die Senkung der Energiesteuer auf Sprit laufen im September aus. Eine positive Nachricht bringt dagegen der Gehaltszettel mit sich. Welche Änderungen in diesem Monat in Kraft treten, fassen wir für Sie zusammen.

Energiepauschale

Berufstätige können sich über die Energiepreispauschale des Bundes von 300 Euro freuen, die im September über den Arbeitgeber ausgezahlt wird. Betroffen sind demnach alle, die in Deutschland leben und arbeiten oder Grenzpendler sind: Dazu gehören Angestellte, Auszubildende, Beamte, Soldaten, Vorstände, Minijobber, Aushilfskräfte sowie Arbeitnehmer in Alterszeit. Der einmalige Betrag ist steuerpflichtig. Durchschnittlich blieben für die Betroffenen 193 Euro nach Abzug der Steuern übrig. Hier können Sie alle Details rund um das Thema Energiepauschale und die Beträge nachlesen.

Ende des 9-Euro-Tickets

Mit dem August endet auch das bundesweite 9-Euro-Ticket. Fahrgäste müssen ab September wieder reguläre Tickets kaufen, um den Nahverkehr zu nutzen. Die Beschäftigten der Deutschen Bahn sind aufgrund der Überlastung der letzten drei Monate trotz des Erfolgs erleichtert.Ob es ein Nachfolgeangebot geben soll, wird derzeit hitzig diskutiert.

Ende der Spritsteuer

Auch die Senkung der Energiesteuer - der sogenannte Tankrabatt - gilt ab September nicht mehr. Damit dürften die Spritpreise wieder steigen. Die Energiesteuer auf Kraftstoffe war in den Monaten Juni bis August gesenkt worden. Für Benzin wurden rund 35 und für Diesel rund 17 Cent weniger Steuern als sonst fällig. Eine Nachfolgeregelung ist nicht geplant.

Energiesparmaßnahmen

Um Energie zu sparen, treten ab September für ein halbes Jahr verschiedene Maßnahmen in Kraft. Öffentliche Gebäude dürfen in der Regel nur noch bis maximal 19 Grad beheizt werden. Die Beleuchtung von Gebäuden und Denkmälern aus rein ästhetischen oder repräsentativen Gründen ist bis auf wenige Ausnahmen tabu. Auch Leuchtreklamen und beleuchtete Werbetafeln werden von 22 Uhr abends bis 16 Uhr am Folgetag ausgeschaltet. Ladentüren sollen nicht mehr dauerhaft offen stehen, damit nicht zu viel Wärme entweicht. Im privaten Bereich gilt, dass Klauseln in Mietverträgen, die eine Mindesttemperatur vorsehen, vorübergehend ausgesetzt werden. Auch die Stadt Bonn hat Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs beschlossen, darunter die Drosselung von Klimaanlagen und die Regulierung der Wassertemperatur in Schimmbädern um ein bis zwei Grad.

Tarifbezahlung für Pflegekräfte

Viele Pflegekräfte, die bislang nicht nach Tarif bezahlt wurden, erhalten mehr Geld. Denn ab September werden nur noch Pflegeeinrichtungen zur Versorgung zugelassen, die ihr Pflege- und Betreuungspersonal mindestens in Tarifhöhe bezahlen.

E-Rezept

Nach einer Testphase wird das elektronische Rezept jetzt schrittweise eingeführt. Zunächst läuft das E-Rezept in Praxen und Kliniken in der Region Westfalen-Lippe und bei Zahnärzten in Schleswig-Holstein an. Apotheken sollen E-Rezepte bundesweit annehmen. Nach Verbandsangaben meldeten sich zuletzt rund 10 000 der 18 000 Apotheken startklar. Beim E-Rezept erhalten Patienten statt des gewohnten rosa Zettels einen Code aufs Smartphone, um Medikamente in Apotheken abzuholen. Wer kein Smartphone hat, bekommt den Code ausgedruckt auf Papier. Ab planmäßig 2023 sollen die E-Rezepte bundesweit eingeführt werden.

Amazon Prime wird teurer

Amazon-Kunden, die das Abo-Angebot Prime nutzen, müssen ab September mehr zahlen. Bei monatlicher Zahlung wird es 8,99 Euro statt bisher 7,99 Euro kosten. Bei einem Jahresabo werden 89,90 statt 69 Euro fällig. Die Erhöhung greift zur nächsten Abrechnung. Abo-Kunden bekommen auf der Plattform kostenlosen Versand und können auf Video- und Musikstreaming zugreifen.

EZB-Sitzung - Ändert sich die Geldpolitik?

Die nächste Sitzung des Rates der Europäischen Zentralbank am 8. September wird erneut aufmerksam verfolgt, denn die Währungshüter könnten im Kampf gegen die rekordhohe Inflation ihre Geldpolitik weiter straffen. Höhere Leitzinsen sorgen in der Regel dafür, dass sich auch Kreditzinsen, etwa für den Immobilienkauf, verteuern. Nach Angaben des Bundesbankpräsidenten Joachim Nagel sei eine Inflationsrate von zehn Prozent nicht unwahrscheinlich.

Ende der TV-Sommerpause

Weitere gewohnte TV-Formate kommen aus ihrer teils monatelangen Sommerpause zurück. Am 4. September läuft mit „Das Verhör“ (Kommissarin Odenthal/Ludwigshafen) der erste neue „Tatort“ nach zehn Wochen ohne Erstausstrahlung. Die erste (reguläre) „heute-Show“ mit Oliver Welke gibt es am 9. September. Der ARD-Sonntagstalk „Anne Will“ kehrt am 18. September zurück.

Oktoberfest

Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie kommt das Oktoberfest zurück. Gefeiert werden soll das weltgrößte Volksfest vom 17. September bis zum 3. Oktober - ohne Corona-Auflagen. Die 17 Festhallen bieten rund 120 000 Gästen Platz.

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(ga)
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