Einkaufsmall am Viktoriakarree Entscheidung für Planung des Münchner Projektentwicklers

BONN · Die Signa ist mit ihrem Konzept einer Einkaufsmall für das Viktoriakarree vorne - jedenfalls setzte sich ihr Entwurf bei der Jurysitzung am Montagabend durch.

Beide Entwürfe erfüllten nicht die Erwartungen

  • SPD: "Wir sehen auch die Signa leicht vorne, auch wenn wir nicht hundertprozentig überzeugt sind", sagte Fraktionschef Ernesto Harder gestern. "Wir haben nun eine hohe Erwartung an den Investor und an das Bebauungsplanverfahren, über das sich sicherlich noch einiges wird ändern lassen." Man müsse das ganze Quartier im Auge behalten. Wichtig sei es, dort neben Einzelhandel und Wohnen auch Raum für die Uni zu schaffen, aber auch das studentische Leben zu erhalten. "Da scheint uns der Signa-Entwurf der etwas attraktivere zu sein. Wir haben uns aber noch nicht entschieden, wie wir im Rat abstimmen werden", sagte Harder.
  • Grüne: "Da muss man nachsteuern", ist Hartwig Lohmeyer, planungspolitischer Sprecher der Grünen, überzeugt. "Richtig glücklich war die Jury nicht." Überzeugend sei keines der beiden Konzepte, aus Sicht der Grünen sei der Signa-Entwurf aber "inakzeptabel". Der als Mall geplante Komplex sei viel zu hoch, überrage das Universitätshauptgebäude, es würden zu viele Wohnungen gestrichen, und auch der Anliegerverkehr sei katastrophal geregelt. Der soll nämlich über die Ecke direkt vor dem Koblenzer Tor erfolgen. Lohmeyer: "Das geht gar nicht."
  • CDU: Weniger dramatisch sieht das der Koalitionspartner. "Ja, da ist einiges, das verbesserungsbedürftig ist", sagte Planungssprecher Bert Moll. Aber er habe wenig Zweifel, dass da nicht über das baurechtliche Verfahren noch einiges korrigiert werden könne. Tendenziell wolle die CDU auf dem Areal mehr gewerbliche Nutzung haben. Auch mit Blick auf "Aspekte des Gemeinwohls" wäre die Stadt mit Signa besser dran, meinte er. Die Frage der Höhe sei sicher zu überdenken, aber das Konzept mit der Laufbeziehung, die vorsieht, dass an der Ecke Rathausgasse/Stockenstraße der Eingang zu dem Geschäftshaus ist und über einen Bogen bis hin zur Franziskanerstraße reicht, finde er gut: "Das würde die Gegend beleben, und wenn es gelänge, den Verkehr dort rauszuhalten, dann wäre das eine super Weiterentwicklung."
  • FDP: "Überzeugend" findet Frank Thomas keinen der beiden Bewerberentwürfe, sieht aber im Signa-Projekt eher eine Stärkung des Bonner Zentrums. "Uns wäre es aber auch lieber, wenn der Komplex weniger diesen geschlossenen Mall-Charakter hätte. Uns fehlt auch eine Anbindung des Komplexes an den Belderberg", sagte der FDP-Mann.

Die Grünen wollen nicht nachgeben

Verlegung der Tiefgaragenrampen

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