Wohnbebauung in Dottendorf Entscheidung zur Bürgerbeteiligung für Miesen-Gelände vertagt

Bonn · Die Bezirksvertretung (BV) Bonn hat am Dienstag die Entscheidung zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit für den nördlichen Teil des Plangebiets „urbandot“ vertagt. Die Mehrheit wollte die weitere Diskussion in den Ratsausschüssen über die fehlende Wohnbebauung abwarten.

 Das Heizkraftwerk Süd neben dem Miesen-Gelände in Dottendorf verhindert eine Wohnbebauung.

Das Heizkraftwerk Süd neben dem Miesen-Gelände in Dottendorf verhindert eine Wohnbebauung.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Diskussion um die Bebauung des alten Miesen-Geländes in Dottendorf geht weiter: Die Bezirksvertretung Bonn hat in ihrer Sitzung am Dienstagabend die Entscheidung zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit für diesen Teil des Plangebiets „urbandot“ vertagt. Der kann wegen zu hoher Lärmemissionswerte des Heizkraftwerkes Süd nach einem Gutachten nicht mit Wohnungen bebaut werden. Stattdessen sind aktuell Büros geplant.

Den Antrag auf Vertagung, bis die zuständigen Ausschüsse des Rates dazu getagt haben, stellten Hanno von Raußendorf (Linke) und Rolf Beu (Grüne). Man müsse zumindest darüber nachdenken, im nördlichen Teil doch Wohnbebauung zu ermöglichen, sagte Beu in der Sitzung. Die Pläne südlich der Dottendorfer Straße, wo Wohnungen, Appartements für Studierende, eine Kita und ein Discounter entstehen sollen, wolle man nicht aufhalten. Die Bürgerbeteiligung dazu beschloss die Bezirksvertretung einstimmig.

Für Beu ist es aber auf dem Miesen-Gelände eine Frage der Abwägung: „Was ist höherrangig? Wohnbebauung im Bundesviertel oder der Erhalt von Zukunftsoptionen für die Stadtwerke?“ Das Heizkraftwerk Süd wird mit Erdgas betrieben und dient als Reservekraftwerk. Mittel- bis langfristig ist laut den Bonner Stadtwerken geplant, „die Energieerzeugung auf Wasserstoff umzustellen und fossile Brennstoffe schrittweise zu ersetzen“.

CDU lehnte Vertagung der Entscheidung zum Miesen-Gelände ab

Arno Hospes von der CDU lehnte die Vertagung vehement ab: „Ich halte das Ganze für bedenklich. Wir sind endlich auf einem guten Weg.“ Es habe lange gedauert, eine Lösung für das schwierige Miesen-Gelände zu finden. Aus Sicht von Hospes vertut man eine Chance, wenn man den südlichen und nördlichen Teil nicht zusammen entwickelt. Außerdem gebe es auch weiterhin einen Markt für Büroräumlichkeiten, gerade an einem so zentralen Standort wie in diesem Fall.

 Die Grafik zeigt, wo das urbandot-Projekt in Dottendorf geplant ist.

Die Grafik zeigt, wo das urbandot-Projekt in Dottendorf geplant ist.

Foto: Sabrina Stamp

Am Ende stimmten die Grünen, die Linken, die Partei, SPD, Rheingrün und Volt und damit die Mehrheit für die Vertagung der Entscheidung zum ehemaligen Miesen-Gelände. „Ich befürchte, dass es auch im Rat vertagt werden wird“, sagte Hospes am Tag nach der Sitzung. Das Thema steht im Ausschuss Wohnen, Planung und Bauen am 24. August kommende Woche auf der Tagesordnung.

2019 hatte der Stadtrat die Bebauung der Fläche zwischen Wasserland, Heizkraftwerk Süd, Südfriedhof und Bahntrasse beschlossen, die der Stadt und privaten Investoren gehört. Nach der aktuellen Beschlussvorlage der Verwaltung sollen südlich der Dottendorfer Straße Wohnungen, Appartements für Studierende, eine Kita und ein Discounter entstehen.

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