Hofführung auf Gut Ostler Erkundungstour per Trecker

MESSDORF · So verlockend das Salatblatt auch gerochen haben muss, die Lämmer wollten es sich lieber nicht aus der Hand des kleinen Mädchens zupfen, das unablässig "Schafe!" rief. Die Mama der zwei bis vier Wochen alten Jungtiere hatte ohnehin kein Auge für den Appetithappen.

 Jetzt geht's los: Vor allem die Kinder schätzen die Fahrt durchs Meßdorfer Feld.

Jetzt geht's los: Vor allem die Kinder schätzen die Fahrt durchs Meßdorfer Feld.

Foto: Stefan Knopp

Immer wieder kamen Mitarbeiter des Gutes Ostler in den Stall und entführten ihren Nachwuchs kurzzeitig, damit die kleinen Besucher der zweiten Hofführung in diesem Jahr sie streicheln konnten. Sie dürfte froh gewesen sein, als der Rummel am Samstagmittag wieder vorbei war.

Es gab wieder Bauernhof zum Anfassen: Die Kleinsten durften Kaninchen streicheln, die etwas Älteren machten sich einen Spaß daraus, Hühner zu fangen, und auch mit Schweinen und Schafen konnten die Kinder in direkten Kontakt kommen. Sehr beliebt waren natürlich wieder die Treckerfahrten übers Meßdorfer Feld, bei denen der Anhänger beide Male voll besetzt war. Gut 70 kleine und große Besucher waren zum Demeter-Biohof gekommen, der an jedem ersten Samstag im Monat Führungen anbietet. Zur Freude von Pächter Martin Baumgart: "Die Leute haben scheinbar Lust aufs Land."

Er war an diesem Samstag allerdings auch mit dem "Gipfeltreffen" der Mitglieder der Wirtschaftsgemeinschaft "Solidarische Landwirtschaft Bonn" (SoLaWi) beschäftigt. Es war die zweite Gründungsversammlung - die Gemeinschaft gründet sich jedes Jahr neu.

Die Mitglieder wollen eine "gemeinsame genussvolle, verantwortungsbewusste Ernährungskultur schaffen, die an Region und Saison angepasst ist", so die Zielsetzung. Die Teilnehmer aus Privathaushalten und landwirtschaftlichen Betrieben wollen stadtnah ökologischen Landbau betreiben und umweltfreundlich verteilen.

Auf diese Weise soll unter anderem die bäuerliche Landwirtschaft in der Region nachhaltig gestärkt und erhalten werden. "Wir trainieren für die Zukunft", sagte Mitglied Gesa Maschkowski. Man wolle mit der SoLaWi weg von der Gemüseversorgung von Übersee aus dem Supermarkt: "Was wir machen, ist der Normalfall." Für Baumgart war das ein wichtiges Anliegen: "Hier wird nicht von Nachhaltigkeit gesprochen, wir machen das."

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