Zweitplatzierter Entwurf gewählt Erste Bilder zum neuen Bad in Bonn-Dottendorf

Bonn · Die Stadtwerke Bonn werden das neue Schwimmbad in Dottendorf nach einem Entwurf der 4a Architekten GmbH aus Stuttgart bauen. Beim Projektwettbewerb belegte der Entwurf den zweiten Platz.

Die Stadtwerke Bonn (SWB) haben entschieden: Das Schwimmbad am Heizkraftwerk Süd soll nach dem Entwurf der 4a Architekten GmbH gebaut werden, wie der GA erfuhr. Dass die Wahl auf die Stuttgarter fällt, ist eine Überraschung. Sie waren beim Architektenwettbewerb auf Platz zwei gelandet; als Sieger hatte die Jury im April das Dresdener Büro Code Unique gekürt.

Danach vertieften die drei bestplatzierten Büros ihre Planungen. Im folgenden Auswahlverfahren nach einem reglementierten Punktesystem setzten sich 4a Architekten durch. Offiziell bestätigen die Stadtwerke das zwar noch nicht: Zu einer Pressekonferenz am Dienstag, bei der es um weitere Schritte gehen soll, haben sie aber nur die Stuttgarter als Gesprächspartner eingeladen. Angekündigt ist Ernst Ulrich Tillmanns, geschäftsführender Gesellschafter. 4a Architekten hat nach eigenen Angaben viele Bäderprojekte umgesetzt – zum Beispiel ein Sport- und Freizeitbad in Offenburg und eine Therme im Wiener Kurpark Oberlaa.

Nach dem bisher bekannten Entwurf plant Tillmanns' Büro in Dottendorf zwei große Hallen, in denen Freizeitbesucher, Schulklassen und Sportvereine getrennt schwimmen können. Das Familienbecken soll einen Schwimmkanal ins Freie erhalten. In der Halle sind Planschbereich, Rutschen und Liegegalerie vorgesehen. In der zweiten Halle sollen Lehrschwimm- und Springerbecken vom 25-Meter-Becken für die Vereine und Schulen mit einer Glaswand getrennt werden. Zwischen den Hallen liegt ein eingeschossiger Gebäudeteil, in dem zwei Kursbecken Platz finden. Der Sauna- und Wellnessbereich soll sich über zwei Stockwerke erstrecken.

Pikantes Detail der Entscheidung: In der Auswahljury war der Stuttgarter Entwurf im April nach GA-Informationen bei den meisten Architekten, die die Hälfte des Gremiums stellten, wegen seiner Gestaltung durchgefallen.

GA-Leser favorisierten den Drittplatzierten

SWB-Vertreter und Politiker sahen das offenbar anders, und so schafften es die 4a Architekten auf den zweiten Platz. Bei einer Online-Abstimmung der GA-Leser (3400 Klicks) erklärten kurz darauf 13 Prozent der Teilnehmer den Entwurf zu ihrem Favoriten; 25 Prozent waren es für den ursprünglichen Sieger aus Dresden und 62 Prozent für den Drittplatzierten KSP Jürgen Engel.

Schon im April machte SWB-Geschäftsführer Peter Weckenbrock klar, dass es nicht nur um schicke Architektur gehe. Bewertet würden auch Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Betriebs- und Instandhaltungskosten und der nötige Personalaufwand. Die SWB sollen dem Rat bis Dezember ein entscheidungsreifes Konzept vorlegen. Bisher hat der städtische Konzern noch keine Angaben gemacht, wie hoch die Baukosten sein werden. Kommt der Neubau, bedeutet dies das endgültige Aus für Kurfürsten- und Frankenbad.

Die Architekten steigen nun mit dem Bonner Büro Ulrich/Hartung in die konkrete Entwurfs- und Genehmigungsplanung ein. Vorher ist eine weitere Bürgerbeteiligung vorgesehen. Details dazu sollen am Dienstag erläutert werden.

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