Kommentar Erste Konturen

Das hat Seltenheitswert: Obwohl am Donnerstag im WCCB-Ausschuss keine Entscheidung fiel und die Punkte mit einigen Fragen noch einmal auf nächste Woche vertagt wurden, war es anscheinend doch ein guter Tag für das Bonner Zukunftsprojekt.

Denn nach dem, was die Verwaltung mitteilt, nehmen die Pläne für den Weiterbau des WCCB in der Tat endlich Konturen an. Danach könnten schon in wenigen Wochen die Arbeiter sich wieder auf der seit fast vier Jahren stillgelegten Baustelle tummeln und den Kongressaal fertigstellen.

Natürlich soll man den Tag nicht vor dem Abend loben. Erst recht nicht beim WCCB, das ja bereits für viele böse Überraschungen gut war. Da ist zum Beispiel die noch laufende juristische Auseinandersetzung mit WCCB-Insolvenzverwalter Christopher Seagon.

Er wirft der Stadt Bonn vor, sie nutze vertragswidrig die alten Baupläne und hat deshalb beim Bonner Landgericht eine Einstweilige Verfügung erwirkt. Die Verwaltung hat zwar Widerspruch eingelegt, ein Ergebnis steht indes noch aus. Mal sehen, wer sonst noch um die Ecke kommt und dem WCCB-Projekt neue Steine in den Weg legt.

Ein dicker Brocken ist die Frage, wie es mit dem Hotel weitergehen soll. Ein Verkauf käme der Stadt zeitlich entgegen, könnte es dann parallel zum Kongresssaal fertiggestellt werden. Doch dann fällt es als Subventionsquelle für den Kongressbetrieb aus. Eine Milchmädchenrechnung also? Doch andere Lösungen bergen ebenfalls Risiken. Mal sehen, ob der erneute Beraterauftrag gut investiertes Geld war.

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