Rheinaue in Bonn Erster Flohmarkt war ein Erfolg

BONN · 140 Parkplätze hat die Tiefgarage unter dem Gebäude der Aktion Mensch, und die waren am Ostersamstag wieder dauerhaft besetzt: Die neue Saison des Rheinauen-Flohmarkts war gestartet. "Um halb acht haben wir hier begonnen, und innerhalb einer Stunde waren wir ausgebucht", sagte Mitarbeiter Ivan Nevistic.

 Horst Schmitz (rechts) verkauft seinen Trödel seit 20 Jahren auf dem Flohmarkt in der Rheinaue.

Horst Schmitz (rechts) verkauft seinen Trödel seit 20 Jahren auf dem Flohmarkt in der Rheinaue.

Foto: Stefan Knopp

Die Autofahrer konnten mit dem Sechs-Euro-Einfahrticket auch etwas gewinnen - ein Vorteil für beide Seiten. "Wir werden auf jeden Fall die nächsten Male wieder dabei sein", so Nevistic.

Unzählige Menschen schoben sich die Rheinauenwege entlang, vorbei an Ständen mit Bekleidung, Haushaltsgegenständen, Antiquitäten, Gartenmöbeln, Kinderspielsachen und, und, und. Rund 1200 Verkäufer boten laut Anja Ziegenspeck vom Veranstalter Melan ihre Ware an. Sie durften ihre Stände dieses Mal wegen des Feiertags nicht am Freitag nachmittags aufbauen, sondern erst am Samstag ab 6 Uhr.

Luc de Witte hatte deshalb die Nacht in seinem Auto auf dem Parkplatz verbracht. Als "DJ Skywalker" betreibt er in Troisdorf einen Plattenladen, und seit 20 Jahren verkauft er auch regelmäßig in den Rheinauen Schallplatten, CDs und DVDs. "Früher war es besser", sagte er. "Die Leute haben einfach kein Geld mehr."

Dennoch lohne es sich für ihn, regelmäßig vorbei zu kommen. "Der erste und der letzte Markt sind die besten", sagte er. Auch Horst Schmitz aus Brohl-Lützing kennt dieses ungeschriebene Gesetz: Deshalb sei er auch vor allem bei diesen beiden Gelegenheiten dabei. Er kommt ebenfalls seit gut 20 Jahren - in seinem Speicher hat sich viel Krempel angesammelt, den er lieber verkauft, als ihn wegzuschmeißen, etwa eine alte Milchzentrifuge.

"Die ist vor allem Blickfang. Aber durch so etwas kommt man ins Gespräch." Er genieße es, in den Rheinauen zu verkaufen. "Es geht ja um das Flair hier. Aber seitdem die Stadtverwaltung das nicht mehr macht, hat der Markt an Flair verloren", fand er. Dennoch sei es eine einmalige Atmosphäre.

Und es sei auch für Kinder interessant: "Sie lernen das Verhandeln." Dass an Karfreitag nicht aufgebaut werden durfte, hatte er nicht gewusst, obwohl es auf der Homepage des Flohmarkts geschrieben stand. Ein Fehler, den auch andere gemacht hätten, etwa Verkäufer aus Aachen, die am Freitag wieder zurück fahren mussten.

Der erste Flohmarkt war aus Sicht des Veranstalters ein Erfolg, wozu auch das tolle Wetter beitrug. Am Samstagnachmittag stellte sich dann wieder das altbekannte Verkehrschaos ein. "Wenn 1200 Leute gleichzeitig nach Hause wollen, kann es schon ein bisschen trubelig werden", meinte Ziegenspeck. Aber das gehört wohl auch dazu.

Info

Der nächste Markt findet am Samstag, 17. Mai, statt. Weitere Informationen gibt es im Internet.

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