Kommentar Es bleibt noch viel zu tun

BONN · Die großen Bonner Unternehmen sind mit Schuld am täglichen Verkehrschaos, tun aber zu wenig dagegen. Das sagt der Verkehrsexperte Heiner Monheim und fordert neben der weiteren Reduzierung der Fahrzeugflotte innovativere Ansätze, wie sie für derartige Unternehmen angemessener wären:

Mitarbeiterfahrräder auf Leihfahrradbasis, Flexibilisierung der Arbeitszeiten bis hin zur Beteiligung an den Kosten des ÖPNV über Public Private Partnership-Projekte. In anderen Regionen gebe es bei Banken, Versicherungen und Telekommunikationsdienstleistern offene Wettbewerbe, wer das beste Mobilitätskonzept hat.

Die Unternehmen sagen, sie würden viel tun, um ihre Mitarbeiter zum Umsteigen auf andere Verkehrsmittel zu bewegen. Das stimmt. Von Fahrradgaragen, Duschen für Fahrrad fahrende Mitarbeiter oder Jobtickets können die Mitarbeiter anderer Bonner Unternehmen nur träumen.

Fakt ist aber auch, dass man, sucht man im alltäglichen Südbrückenstau nach Firmenwagen, eine hohe Trefferquote hat. Sehr wahrscheinlich wird sich die Situation in den kommenden Jahren noch verschärfen, wenn in und rund um Bonn gebaut und saniert wird. Dass Handlungsbedarf besteht, kann man allein daran ermessen, dass die Stadt Bonn ein Pilotprojekt gegen das Verkehrschaos initiiert hat.

Die Unternehmen sind gut beraten, sich nicht auf die Position zurückzuziehen, dass diese Zustände im Berufsverkehr normal sind. Mit dieser Einstellung lösen sich Bonns Verkehrsprobleme, für die die großen Unternehmen eine Mitverantwortung haben, nicht.

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