Neujahrsbrezelschießen in Bonn Es geht nicht nur um Treffsicherheit, sondern auch um Taktik

BONN · Eigentlich schießt Eva Maria Schnitzler nur mit Pfeil und Bogen. Das Brezelschießen der Schützenbruderschaft St. Sebastianus Endenich nutzte sie, um in den Sport reinzuschnuppern. "Es ist unglaublich schwierig, das Gewehr ruhig zu halten", sagt sie, während Schießmeister Hubert Languth für sie nachlädt.

 Eva Maria Schnitzler hält beim Neujahrsbrezelschießen das erste Mal ein Pressluftgewehr in der Hand, trifft aber auf Anhieb. Schießmeister Hubert Languth steht ihr zur Seite.

Eva Maria Schnitzler hält beim Neujahrsbrezelschießen das erste Mal ein Pressluftgewehr in der Hand, trifft aber auf Anhieb. Schießmeister Hubert Languth steht ihr zur Seite.

Foto: Nicolas Ottersbach

Zwar ging sie ohne Brezel nach Hause, nahm aber viele Eindrücke mit. "Das ist die beste Vereinswerbung, die wir machen können", findet Languth. Zum Brezelschießen an Neujahr kämen neben Mitgliedern auch viele Neulinge. "Das ist wichtig, denn unsere Mitgliedszahlen schrumpfen stetig", erklärt er.

Davon war gestern allerdings nichts zu merken. Die 70 großen Brezeln waren in drei Stunden vergriffen, insgesamt gab es 15 Listen. In die musste sich jeder Schütze einkaufen. Dass es nicht nur um Treffsicherheit, sondern auch Taktik geht, weiß Johannes Lohmer, der seit 1957 Mitglied ist: "Am sichersten ist es, wenn man sich gleich fünf Mal einträgt." Denn nur so sei garantiert, dass man auf der Liste zum Schuss kommt. Er gewann gleich vier Brezeln, die beim Besuch der heiligen drei Könige aufgetischt werden.

Auf der Anlage im Keller des katholischen Pfarrheims an der Kirche St. Maria-Magdalena kann mit Pressluft-Gewehren und -Pistolen sportlich geschossen werden. "Aber nur unter Aufsicht eines Schießmeisters", sagt Languth. Die wenige Zentimeter großen Zielscheiben stehen in zehn Metern Entfernung. Auch die Ausrüstung des Vereins kann mitbenutzt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort