Paulusheim-Areal in Endenich Es gibt noch kein Konzept

BONN · "Ich bin auch nicht viel schlauer als vorher": Als der Endenicher Hans Föhmer am Ende der Infoveranstaltung zur Zukunft des Paulusheimes am Donnerstagabend im Pfarrsaal von Maria Magdalena das sagte, sprach er wohl vielen der rund 60 Besucher aus der Seele.

Denn der künftige Eigentümer des Ex-Seniorenpflegeheims auf dem 21 000 Quadratmeter großen Areal war quasi mit leeren Händen gekommen.

"Ich weiß, dass klingt unglaublich, wenn ich sage, dass wir überhaupt noch kein Konzept für das Grundstück haben", sagte Dirk Baarz von der "formart" GmbH. Die Firma hat das Grundstück an der Sebastianstraße im Sommer vom bisherigen Eigentümer, einer GmbH der katholischen Alexianer-Bruderschaft, gekauft.

Doch noch ist der Besitzübergang nicht erfolgt. "Der Preis richtet sich nach dem Baurecht", erklärte Baarz. Hintergrund: Die Politik hat auf Initiative von Bürgern ein Bebauungsplanverfahren in Gang gesetzt mit dem Ziel, auch in Zukunft dort einen Pflegestandort festzuschreiben und den Park von jeglicher Bebauung freizuhalten.

So diente das Treffen, das Ortsausschussvorsitzende Karin Lepper organisiert hatte, eigentlich nur zu einem ersten Kennenlernen. "Wir wollen vor allem ihre Wünsche und Anregungen hören", sagte Projektentwickler Herrmann Ulrich. Das Büro begleitet in Abstimmung mit der Stadt das Bebauungsplanverfahren und steht "formart" auch beim geplanten Architektenwettbewerb und der Ausarbeitung des Bebauungskonzepts zur Seite.

Ulrich wurde nicht müde zu betonen, das Bauprojekt werde nur in enger Abstimmung mit den Bürgern umgesetzt, und der Stadtrat habe dabei ohnehin das letzte Wort. "Am Ende wird es einen Abwägungsprozess geben", sagte er. Dieses Treffen sei noch sehr früh; konkrete Angaben könne man deshalb noch nicht machen.

Fest steht bisher nur: Das Verfahren wird noch eine geraume Zeit in Anspruch nehme, mindestens zwei Jahre. Bis dahin, so versprachen Baarz und Ulrich, stehe das Paulusheim uneingeschränkt als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung. Ortlieb Fliedner von der Bürgerinitiative "Rettet das Paulusheim" appellierte an den Bauherrn, eine Art Mustermodellbauprojekt umzusetzen mit seniorengerechten Wohnungen und einem Pflegeheim.

Zum Stichwort Parkplätze sagte Ulrich: "Sie können gewiss sein, dass eine sehr große Tiefgarage gebaut werden muss." Geklärt werden soll im Verfahren auch, ob der Park öffentlich zugänglich gemacht werden kann.

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