Linken-Vorsitzende Janine Wissler in Bonn „Es ist ein Fehler 100 Milliarden Euro in die Aufrüstung der Bundeswehr zu stecken“

Bonn · Linkspartei-Bundesvorsitzende machte zum NRW-Landtagswahlkampf in Bonn halt. Positionen für Abrüstung und soziale Gerechtigkeit.

 Linkspartei-Bundesvorsitzende Janine Wissler spricht im NRW-Landtagswahlkampf auf dem Friedensplatz in Bonn.

Linkspartei-Bundesvorsitzende Janine Wissler spricht im NRW-Landtagswahlkampf auf dem Friedensplatz in Bonn.

Foto: Nicolas Ottersbach

„Ich glaube, wir brauchen dringend eine Verkehrswende.“ Mit diesen Worten betrat Linkspartei-Bundesvorsitzende Janine Wisseler am Mittwochabend zweieinhalb Stunden verspätet die Bühne auf dem Bonner Friedensplatz, um für die Kandidaten bei der NRW-Landtagswahl zu werben. Die hatten da schon längst ihre Positionen verkündet, denen Wissler vor allem etwas zum Ukraine-Krieg hinzuzufügen hatte. „Russland muss diesen Angriffskrieg beenden“, sagte sie und bekam Applaus von den rund 30 Zuhörern, die auf Bierbänken saßen. Es sei ein Fehler gewesen, die atomaren Abrüstungsverträge aufzukündigen. „Es ist auch ein Fehler, jetzt 100 Milliarden Euro in die Aufrüstung der Bundeswehr zu stecken.“

Bonner Direktkandidaten Julia Schenkel schoss sich vor allem auf die Gesundheitspolitik ein, sie im Job selbst erlebt hatte. „Ich habe kein Verständnis für eine Politik, die dieses System füttert“, sagte Schenkel. Krankenhäuser würden geschlossen, Tarifforderungen abgelehnt. „Das Gesundheitssystem muss am Gemeinwohl orientiert sein.“

Hanno von Raußendorf, ebenfalls Kandidat für Bonn, berichtete von Bekannten aus Endenich, die wegen zu hoher Mieten ausziehen mussten. „Das ist asozial. Das einzige, was dauerhaft hilft, sind große Mengen öffentlicher Wohnungen.“ Als Beispiel nannte er Wien, wo mehr als 25 Prozent in städtischer Hand sind. In NRW müsse man jedes Jahr 100 000 Wohnungen bauen. NRW-Spitzenkandidatin Carolin Butterwegge forderte einen ÖPNV, der emissions- und kostenfrei ist. „Für alle Strecken, auch auf dem Land.“ oni

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