Nordfeld in Bonn Es sind bereits Investoren abgesprungen

BONN · Mehrere Investoren sind bereits von ihrem Angebot für die Bebauung des sogenannten Nordfeldes abgesprungen. Nach GA-Informationen sind nach der europaweiten Ausschreibung von den ursprünglich elf Interessenten für die Areale am Bahnhofsvorplatz zwischen Bonner Loch und Thomas-Mann-Straße sowie an der Rabinstraße nur noch fünf am Start.

Und auch diese sehen die Vorgaben der Stadt dem Vernehmen nach eher kritisch: Wirtschaftlich seien die Anforderungen nicht darstellbar. So sehen verbliebene Anbieter ein Stockwerk mehr vor als nach dem städtebaulichen Wettbewerb vorgesehen.

Nach GA-Informationen ist etwa ein Investor mit einem interessanten Konzept abgesprungen, weil es wirtschaftlich nicht zu realisieren gewesen wäre, hieß es. Die Stadt äußerte sich dazu gestern nicht.

Wie berichtet, soll der Investor das Bonner Loch schließen und zwischen der Südüberbauung und den neuen Gebäuden auf dem Nordfeld ein "Eingangstor zur Innenstadt" schaffen. Der geplante Gebäudekomplex hat eine mögliche Nutzfläche von rund 12.000 Quadratmetern, die sich in Teilen des Untergeschosses sowie vier Geschossen verteilen.

Im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss sind Einzelhandel möglich, in der zweiten und dritten Etage zur Bahnseite Büros und zur Maximilianstraße Wohnungen. Nach dem Willen der schwarz-grünen Ratsmehrheit soll das entscheidende Konzept beziehungsweise Bewerber für die Areale im Dezember vom Rat bestimmt werden.

"Die Höhe ist nicht das Entscheidende, sondern das Konzept", sagte der planungspolitische Sprecher der Grünen, Hartwig Lohmeyer. "Wir drängen die Verwaltung, uns möglichst rasch die Konzepte vorzulegen, und zwar zu einem Zeitpunkt, bevor die Verwaltung sie selbst schon ausgesiebt hat."

"Ich würde das nicht überbewerten", sagte der SPD-Planungspolitiker Dieter Schaper. In der ersten Runde seien eh auch häufig große Konzerne dabei, die sich schon mal pro forma an solchen Ausschreibungen beteiligen. "Andererseits hat sich aber unter Investoren schon herumgesprochen, dass Bonn ein ausgesprochen schwieriges Pflaster ist. Die Gefahr ist in der Tat groß, dass das ausgewählte Projekt ein Jahr lang durch den Stadtrat getrieben wird, bis auch die Farbe für die Wandbetäfelung durchdiskutiert ist."

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