Rumänisches Wahllokal war überlastet Etwa 250 Menschen konnten nicht wählen
BONN · Die tumultartigen Szenen im rumänischen Konsulat am Sonntagabend blieben gewaltfrei. Es gab zwar lautstarke Auseinandersetzungen zwischen Wahlhelfern und Wählern, die Polizei musste laut Sprecher Frank Piontek aber nicht eingreifen.
Um 23 Uhr sei der Einsatz beendet gewesen. Die Menschen hatten das Gelände verlassen, nachdem Hochrechnungen der Präsidentschaftswahl bekannt wurden. Einige hatten stundenlang angestanden und trotzdem nicht wählen dürfen.
"Die Wahlkommission geriet an ihre Belastungsgrenze, mehr ging nicht", erklärte der rumänische Konsul Mihai Botorog gestern auf GA-Anfrage. Er schätzt, dass etwa 250 Menschen ihre Stimme nicht hätten abgeben können. Beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen kamen rund 1800 Wähler nach Bonn, am Sonntag waren es 4400.
An beiden Terminen hätten sich sieben Wahlhelfer um alle kümmern müssen. Jedes Formular wurde handschriftlich ausgefüllt, was lange dauerte. "Das ist das etwas altertümliche Wahlgesetz, an das wir uns halten müssen", sagte Botorog.
Der Wahlleiter habe vergeblich versucht, eine Genehmigung für längere Wahlzeiten zu bekommen. Auch die Eröffnung eines zweiten Wahllokals sei in den vergangenen Tagen abgelehnt worden. Ähnliche Szenen spielten wie in Bonn sich in anderen ausländischen Wahllokalen ab.