Kommentar zum Umbau des Rheinpavillons Etwas mehr Gelassenheit

Meinung · Widerstand ist mal wieder gewiss. Aber wo sonst, wenn nicht in einem Freizeitpark wie der Rheinaue, passt ein zünftiges Gastronomiekonzept?

 Zünftig-rustikales Interieur: So wie in der Hirschalm will Dirk Dötsch den Innenraum des Poststadls gestalten.

Zünftig-rustikales Interieur: So wie in der Hirschalm will Dirk Dötsch den Innenraum des Poststadls gestalten.

Foto: MARIO LEBESMÜHLBACHER

Was ist „schön“? Ganz schwierige Frage, vor allem wenn es um Architektur im weitesten Sinne geht. Übrigens lehnten viele Bonner Mitte des 19. Jahrhunderts auch Ernst Hähnels Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz ab. Nein, gefiel ihnen irgendwie nicht.

Nun ist der von Dirk Dötsch geplante „Poststadl“ gewiss kein Denkmal. Aber der umtriebige Kaufmann und Gastronom kann sich auf eines verlassen: Widerstand und Ablehnung. Das scheint in Bonn so gewiss zu sein, wie Steuerbehörden ihre Gelder eintreiben.

Man muss wirklich kein großer Freund von Alpenkult oder deftiger Kost aus dem Allgäu, Südtirol oder dem Engadin sein, aber die Heftigkeit, mit der die Diskussion um einen Holzanbau auf einem Hügel in der Rheinaue geführt wird, ist sicherlich ein Programmpunkt bei Pink Punk Pantheon wert.

Wo sonst als in einem Freizeitpark, sollte denn solch ein gastronomisches Konzept, noch dazu mit dem biologischen Baustoff Holz gebaut, umgesetzt werden? Da wundert es schon fast, dass sich die Politiker noch nicht über die Almhütte am Kameha Grand Hotel aufgeregt haben.

Die Bonner sollten froh sein, dass ein Unternehmer das finanzielle Risiko für ein Objekt eingeht, das offensichtlich kaum jemanden interessiert hat. Also: Bitte ein wenig mehr Gelassenheit bei solchen Vorhaben!

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