Bauprojekt Rhein-Palais in Beuel Ewald Hohr weist Vorwürfe der Stadt zurück

Bonn · Der Kölner Investor Ewald Hohr bezieht Stellung im Streit um die Altlasten beim Bauprojekt Rhein-Palais in Beuel. Er widerspricht dabei der Stadt.

Zum Streit mit der Stadt Bonn über den Umfang der Altlastenentsorgung auf dem Grundstück Rhein-Palais und die Höhe der damit verbundenen Kosten bezieht Investor Ewald Hohr im Gespräch mit dem General-Anzeiger Stellung. Der 74-Jährige weist den Vorwurf der Stadt zurück, er habe keine ausreichende Datenbasis für die Kostenermittlung vorgelegt.

Zudem widerspricht Hohr der Aussage, die von seinen Fachleuten kalkulierten Einheitspreise seien zum Teil deutlich zu hoch. Dazu hatte Oberbürgermeister Ashok Sridharan dem GA im Mai gesagt: „Die Daten waren nicht ohne Weiteres nachzuvollziehen, deswegen haben wir von Herrn Hohr weitere Unterlagen erbeten.“ Der Investor habe jedoch trotz mehrfacher Aufforderung die Datenlage bislang nicht nachgebessert.

„Bedauerlicherweise bedarf insbesondere die Äußerung von Herrn Oberbürgermeister Sridharan einer notwendigen Klarstellung. Sie ist in dieser Form unrichtig“, sagt Hohr. „Zunächst möchten wir nochmals betonen, dass die Stadt Bonn seit 2015 wiederholt, nachdrücklich und mit entsprechender Einigungsbereitschaft unsererseits aufgefordert worden ist, ihren vertraglichen Verpflichtungen aus dem Grundstückskaufvertrag nachzukommen.“

Dies sei seit 2015 mit vielen Schreiben an die zuständigen Stellen der Stadt und den OB geschehen. „Hinzu kamen unzählige Gespräche, ebenfalls mit den zuständigen Behörden der Stadt Bonn und nicht zuletzt mit dem Oberbürgermeister“, erklärt Hohr. „Auch die Politik wurde immer wieder über den Sachstand informiert.“

Aufgabenstellung sei nicht bekannt

Erst im vierten Quartal 2018, mithin drei Jahre nach Vorlage des Gutachtens über die Schätzkosten der Altlastenbeseitigung für die zweite Phase des Projekts (Bauabschnitt 2 und 3) habe die Stadt Bonn die Idee entwickelt, ein neues Gutachten von dem Geotechnischen Büro Düllmann GmbH erstellen zu lassen.

„Die Aufgabenstellung des durch die Stadt Bonn beauftragten Gutachtens ist uns nicht bekannt, auch welche wichtigen Schlüsselfragen der Kostenermittlung und Berechnung gestellt oder beauftragt wurden“, sagt Hohr. Und weiter: „Es ist auch nicht unsere Aufgabe, hierzu eine Aussage zu treffen oder Stellung zu nehmen.“

Laut Hohr zweifle der von der Stadt eingesetzte Gutachter weder das Gründungskonzept noch die Mengen an. Er behaupte lediglich ohne weitere Ausführung und Berechnung seinerseits, dass die Verwertung und Entsorgung zu hoch angesetzt worden seien.

„Trotz fehlender Kenntnis über die vertragliche Vereinbarung mit dem durch die Stadt Bonn beauftragten Gutachten waren wir bereit, in einem mehrstündigen gemeinsamen Gespräch zwischen dem Gutachterbüro Kühn Geoconsulting GmbH, dem gutachterlich eingesetzten Büro Düllmann durch die Stadt Bonn, drei Vertretern der Stadt Bonn und uns am 27. Juli 2018 zu klären, welche Unterlagen aus Sicht der Stadt beziehungsweise des 2018 eingesetzten Gutachters noch benötigt wurden“, erklärte Hohr. Diese Unterlagen seien dann alle eingereicht worden.

Zum Streitfall Rhein-Palais sagte OB Sridharan Ende Mai: „Wir müssen offenbar zur Kenntnis nehmen, dass es unterschiedliche Auffassungen zu dem Thema gibt, die nicht mit Gesprächen zu lösen waren. Die von Herrn Hohr eingereichte Klage wird aufklären, wer welche Aufgaben hat.“

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